■ REZEPTE AUS DER KOCHSTRASSE: FAST FOOD AM QUICK-STOP
Morgens — mittags — abends ist passé. In unserer Freizeitgesellschaft will sich kaum mehr jemand an diesen Essensrhythmus halten. Gefragt ist schnelles Essen, Fast Food. Fast Food ist immer mit Convenience verbunden. Übersetzt heißt das soviel wie „Bequemlichkeit“, also Arbeitserleichterung. Unter Convenience-Erzeugnissen verstehen wir Basis-, Halbfertig- oder Fertigprodukte, auf die mittlerweile keine Gastronomiesparte mehr verzichten kann. Oder meinen Sie, heute schneidet noch irgend jemand seine Pommes frites selbst? Oder putzt frischen Spinat? Natürlich wird die Weiße Zunft ihre emotionalen Barrieren gegen Convenience Food nie ganz überwinden. Um die Vielfalt auf der Kleinen Karte, das Snack-Angebot gewährleisten zu können, bleibt ihr aber nichts anderes übrig, als mit Convenience-Produkten ihre Probleme wie z.B. Vorratshaltung, Personalkosten, Preise usw. zu lösen. Längst haben auch Hoteliers und Gastronomen gemerkt, daß sie mit dem kleinen Imbiß zwischendurch, mit dem kleinen Bistro im Kellergeschoß gar nicht so schlecht fahren bzw. kochen. Wenn die Qualität stimmt. Denn auch Convenience-Erzeugnisse sind nur so gut wie die Qualität ihrer Zutaten, sind Artikel mit eingebauter Wertschöpfung: wichtig ist eben, was man daraus macht.
Die technischen Hilfsmittel für Fast Food sind schnell aufgezählt: Mikrowelle, Tiefkühltruhe, Dosenöffner oder nur ein Topf mit kochendem Wasser.
Convenience-Produkte reichen vom Brühwürfel über Meerettich aus dem Glas bis zum Sauerkraut aus der Dose oder Tiefkühl-Blätterteig. Man denke nur an die aufwendigen Kartoffelprodukte wie Kroketten, Knödel, Pommes, Püree, wobei ich letzteres immer noch gern selber mache. Auch Baguettes, Baguettebrötchen, Croissants oder Pasteten zählen dazu — denn zumindest der Teig ist immer schon vorgefertigt.
Außer mit Bistro-Charakter gibt es Fast Food auch auf italienisch (Pizza), mexikanisch (Chili), gutbürgerlich (Puffer) oder vegetarisch usw. Allseits beliebt ist, neben der schlichten Currywurst, immer noch der Hamburger.
300 g mageres Rindfleisch und 200 g Schweinefleisch, frisch gehackt, mit Salz, Pfeffer und einem leicht verquirlten ganzen Ei mischen. 1 EL frisch geriebenes Weißbrot mit 1 EL erwärmter süßer Sahne verkneten und kurz quellen lassen. 1 EL Rindermark zerquetschen und mit 1 EL feingehackter Zwiebeln und den Semmelbröseln in die Hackmasse mischen. Würzen, etwa faustgroße, abgeflachte Kugeln formen, 1/2 Stunde zugedeckt kalt stellen. Die Hamburger in Mehl drehen und im heißen Fett auf jeder Seite 4 Minuten knusprig braten. Ab und zu mit dem Bratfett begießen. Hitze nach dem Wenden leicht drosseln. Im Bratfett evtl. ein paar Zwiebelringe schmoren und mit dem Fleisch, Salatblättern, Gurke, Radieschen etc. in zwei Brötchenhälften klemmen. Dazu paßt fertiger Tomatenketchup.
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