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■ MediaBazaarFAB hat's!

Am Freitag hat die Medienanstalt Berlin/Brandenburg (MABB) dem Berliner Fernsehsender FAB („Fernsehen aus Berlin“) die Sendelizenz für eine terrestrische Frequenz erteilt. Nach langem Hin und Her hatten sich FAB und der Hamburger Medienunternehmer Frank Otto mit seinem Kanal B nun doch entschieden, getrennte Anträge für den lokalen Berliner Fernsehkanal 22 zu stellen.

Damit erleichterten sie der Medienanstalt offenbar die Entscheidung. Denn auch bei den Medienräten wird sich herumgesprochen haben, daß es um das erste Berlin- Brandenburger Lokalfernsehen IA nicht so gut steht. Der Schamoni-Sender hat die erwünschte Zuschauerakzeptanz nicht erreicht und mehr durch den „Abgang“ des Initiators Schamoni für Schlagzeilen gesorgt als durch qualitatives Fernsehen. Da muß es den Herren angst und bange gewesen sein.

Um so größer die Erleichterung, daß sich FAB mit ihren monothematischen Magazinen (unter anderem „Spiegel TV“) nun alleine um die Frequenz beworben hat. Täglich sollen nun fünf Stunden neues Programm hergestellt werden, das im Rotationsprinzip gestaltet wird. Wesentlicher Grund für die FAB- Lizenzerteilung: Das FAB-Proramm ist keine direkte Konkurrenz für IA und könnte somit „ausvoxen“. Im Gegensatz zum Otto- Programm wird es keine Programmzulieferung irgendeines Anbieters, wie beispielsweise der Luxemburger CLT, geben. Die FAB schwört auf Zusammenarbeit und Programmaustausch mit mittelständischen Veranstaltern oder deren Gesellschaftern. Verwirrend ist nur die Tatsache, daß sich IA und seine nordamerikanischen Mediengiganten mit zehn Prozent an der FAB beteiligen möchten.

In der Presseerklärung der MABB wird deutlich, daß der MABB-Rat in dem zweiten regionalen Programm keine Bereicherung der Vielfalt sieht, die die Risiken einer direkten Werbekonkurrenz ausschließen wird, was immer das auch heißen mag. Denn FAB und IA möchten auch im Bereich der Werbekombis zusammenarbeiten. Also Partizipation beim direkten Konkurrenten. Der Sendestart ist für den 1. September dieses Jahres geplant.Erbil Kurt

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