Der 'ewige Kampf zwischen Keynes und Schumpeter' ist in dem Moment entschieden und zu Ende, in dem die Erkenntnisse über die evolutionstheoretische Grundlage der evolutionslogisch nachfolgende 'Weltordnung des Schöpferischen' und deren Steuerungsysteminhalte in die öffentliche Diskussion geraten werden.
Keynes Beitrag zur Wirtschaftspolitik wird einer vergangenen Epoche angehören, in der diese Evolutionstheoriegrundlage einer ordoliberalen Wirtschaftspolitik des evolutionsprozess-kreativen Fortschrittspfads noch fehlten, weil sie nicht erkannt waren. Seine Theorie und seine Praxisempfehlungen passten den Interessen der Kapitalgeber-Seite bestens - vor allem dadurch, dass er steigende Bruttoarbeitskosten als Naturkonstante betrachtete und die steuerungssystemischen Folgerungen (= Staatsverschuldung usf.) daraus zog. Eine kapitalstockmaximierende Wachstumszwangpolitik via Ersatz teuerer Arbeitsplätze durch steigende HighTech-Rationalisierungsinvestitionen wurde dadurch wirtschaftspolitisch, d.h. steuerungsinstrumentell möglich.
Mit der ökosozialen Umfinanzierung der staatlichen und sozialen Leistungen (= Energie- und Kapitalstocksteuern statt Finanzierung durch den Faktor Arbeit und Mehrwertsteuer) wird aber erstmals die gesteuerte Senkung der Bruttoarbeitskosten möglich. Das ökosoziale Umfinanzierungsinstrumentarium erlaubt eine homöostatische Steuerung von Vollbeschäftigung - bei gesteuertem Rückgang der wöchentlichen Arbeitszeit .....
Diese Steuerungssystemrevolution macht den Wirtschafts- und Gesellschaftsfaktor mit Namen KREATIVITÄT gegenüber Energie- und Sachkapitaleinsatz immer rentabler und die unternehmerisch-erfinderisch-menschliche Selbstleistung im Privaten und in der Wirtschaft wird immer mehr zunehmen - d.h. alle Menschen werden für ihre Selbstleistung, für ihren 'alternativen Lebensstil' und für die gemeinsame 'schöpferische Zerstörung' ihrer Abhängigkeitsbeziehungen, die in der Abhängigkeit von den gesellschaftlich angebotenen Fremdleistungen 'Energie und Sachkapital' besteht, finanziell prämiert, d.h. leistungsgerecht prämiert.
Die nächste Weltordnung des Schöpferischen hat Schumpeter visioniert - ohne deren Steuerungsinstrumente erkannt zu haben.
Diese sind: 1. die Faktorsteuern auf Energie, Sachkapital, Immobilien und Arbeit (=Lohnsummensteuer) 2. ein Zweiteinkommen für Jedermann (= Grundeinkommen), das den Produktivitätszuwachs verteilt, in dem es die Energie- und Sachkapital- -und Immobiliensteuern zur Finanzierung dies Zweiteinkommens anhebt.
Dieses Steuerungsinstrumentenset wird die Vorherrschaft der Kapitalinteressen, d.h. den installierten kapitalstockmaximierenden Wachstumszwang-Tyrannen stürzen. Die Nachfrage nach Kapital wird strukturell sinken, ebenso wie der Energieverbrauch ....
Mit dem Sinken von Kapitalstock und Kapitalnachfrage werden die Zinssätze für risikofreie Finanzanlagen in den Promillebereich fallen. Damit ist der heute so organisierte Kapitalismus, in der Form der Vorherrschaft der Kapitalgeberinteressen, begraben. Mit ihm ist es auch der Terror der Ökonomie. Die vielen Schumpeter-Unternehmer werden zum Träger des freien Spiels der Gestaltungs- und Wachstumskräfte, während der Staat nur noch mit einem einzigen Steuerungsinstrumentensatz in die Wirtschaft eingreift - den Faktorsteuern und dem Anstieg des Zweiteinkommens für Jedermann.
Um der selbstzerstörerischen Wachstums- und Kapitalakumulation ein Ende zu bereiten braucht es also keine proletarische sondern nur eine KREATIVE WELTREVOLUTION, die ökosoziale Umfinanzierung. Das Reich der Freiheit kann logisch nur in einer Gesellschaft aufgebaut werden, in der die KREATIVITÄT, die Macht-Nr.1 im Evolutionsprozess, zur Herrschaft über die Konflikt-/Macht-Kämpfer und Konfliktausbeuter in der kulturellen Evolutionsstufe gekommen ist.
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