■ Telegramm: Exbischof Thüringens soll IM gewesen sein
Hamburg (dpa) – Der frühere Thüringer Landesbischof Ingo Braecklein soll nach einem Bericht des Spiegels von der Stasi systematisch in kirchliche Spitzengremien und ins Bischofsamt geschleust worden sein. Das gehe aus Stasi-Unterlagen hervor, die von Mitarbeitern der Gauck-Behörde aus zerissenen Akten zusammengesetzt wurden. Braecklein, von 1970 bis 1978 Bischof, soll drei Jahrzehnte lang als inoffizieller Mitarbeiter (IM) unter dem Decknamen „Ingo“ geführt worden sein. Bei konspirativen Treffs mit seinen Führungsoffizieren habe er Amtsbrüder denunziert. Die IM-Akte bringt laut Spiegel auch den brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe in Verlegenheit. Dieser hatte Braecklein 1992 als einen seiner Kronzeugen dafür genannt, daß er selbst nur im Interesse der Kirche mit der Stasi Kontakt gehalten habe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen