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EurokolumneDie Angst vor dem Gelduntergang

Jens Berger
Kolumne
von Jens Berger

Inflation ist ein nationales Trauma. Darum äußert sich auch der ehemalige Weinbauminister Rainer Brüderle gewohnt kompetent dazu.

Schon panisch? Für den Einkauf wird es noch reichen. Bild: dpa

D ie Inflation ist in aller Munde. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht von besorgten Politikern und noch besorgteren Leitartiklern vor der kommenden Geldentwertung gewarnt werden. Den bisher tiefsten Tiefpunkt der an intellektuellen Tiefpunkten reichen Inflationsdebatte markierte diese Woche der FDP-Großökonom Rainer Brüderle.

In seinem frisch herausgegebenen „Programm zum Inflationsschutz“ stellt er die steile These auf, dass Steuererhöhungen die „Inflation entfachen“. Sollte Brüderle Recht haben, müssten wohl sämtliche Lehrbücher der Ökonomie umgeschrieben werden.

Aber der Reihe nach. Wenn es die vielzitierte „German Angst“ wirklich gibt, dann ist es die in Deutschland allgegenwärtige Angst vor der Inflation. Im deutschen Kollektivbewusstsein hat die Hyperinflation von 1923 die ökonomisch wesentlich verheerendere Deflation von 1929 verdrängt. Seitdem denkt der deutsche Michel beim Begriff Inflation stets an Papierscheine mit mindestens neun Nullen, für die man sich schon morgen nichts mehr kaufen kann.

Bild: privat
JENS BERGER

ist freier Journalist, Wirtschaftsexperte und politischer Blogger der ersten Stunde. Als Redakteur der „NachDenkSeiten“ und Herausgeber des Blogs „Spiegelfechter“ schreibt er regelmäßig zu sozial-, wirtschafts- und finanzpolitischen Themen. Im Westend-Verlag veröffentlichte er im Februar das Buch „Stresstest Deutschland: Wie gut sind wir wirklich?“.

An dieser Stelle wechseln sich unter anderem ab: Gesine Schwan, Rudolf Hickel, Eric Bonse und Jens Berger.

Dieses nationale Trauma hat leider bis heute jede pragmatische Diskussionsgrundlage über dieses Thema zerstört. Die gute alte Bundesbank war in D-Mark-Zeiten unser letztes Bollwerk gegen die drohende Geldentwertung. Was störte es da schon, dass sie mehrfach während konjunktureller Dürrezeiten die Leitzinsen erhöhte und das Land damit in eine Rezession stürzte?

Angst und Schrecken expansiver Geldpolitik

Spätestens seit Beginn der Eurokrise sind diese verlässlichen Zeiten jedoch vorbei. Der Italiener Mario Draghi an der EZB-Spitze hat es geschafft, die Deutschen mit seiner expansiven Geldpolitik in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Inflation ist wieder ein Thema, und auch die deutschen Medien von Spiegel bis Welt lassen es sich nicht nehmen, den Gelduntergang zu prophezeien.

Doch dabei gibt es ein klitzekleines Problem: Die angeblich allgegenwärtige Inflation ist nicht messbar, und sämtliche Erklärungsmuster, nach denen sie dennoch unabwendbar sei, erweisen sich bei näherer Betrachtung als Spökenkiekerei. Anstatt in Furcht zu erstarren, sollte man sich lieber auf die ökonomischen Grundlagen besinnen.

Lässt man einmal die Hyperventilation beiseite, kann man vereinfacht zwei miteinander verbundene Muster herausheben, die zu einer höheren Inflation führen. Die Preise steigen entweder dann, wenn die Bürger mehr Geld in der Tasche haben, oder dann, wenn die Kosten auf Seiten der Anbieter klettern und auf den Preis umgelegt werden müssen. Letzteres ist momentan bei den Energiepreisen festzustellen, was jedoch nicht dazu geführt hat, dass der allgemeine Verbraucherpreisindex, der die Inflation misst, mehr als üblich gestiegen ist.

Aber wen soll das auch wundern? Die neoliberalen Reformen haben Hand in Hand mit der Eurokrise ja eben nicht dazu geführt, dass die Bürger mehr Geld in der Tasche haben. Ganz im Gegenteil. Und warum EZB-Kredite an das Bankensystem in einer konjunkturellen Situation, in der die Banken dieses Geld weder direkt noch indirekt an die Bürger weitergeben, zu Preissteigerungen führen sollen, wissen wohl nur die Volkswirte der monetaristischen Schule in ihren Elfenbeintürmen.

Inflation als Totschlagargument

Solange alle drei Sektoren (Privathaushalte, Unternehmen und der Staat) krisenbedingt weniger ausgeben müssen und die Politik dies durch ihr Austeritätsdogma nicht nur verstärkt, sondern sogar für die Zukunft zementiert, ist nach allen Regeln der Ökonomie und des menschlichen Verstands auch keine Inflationsgefahr gegeben.

Der Begriff „Inflation“ droht jenseits jeglicher Vernunft zu einem Totschlagargument zu werden, mit dem vor allem konservative und wirtschaftsliberale Kreise jede Idee desavouieren, die ihnen nicht in den Kram passt. Seien es die Abkehr von der zerstörerischen Austeritätspolitik oder nun, wie in Brüderles Inflationsleitfaden, Steuererhöhungen.

Vielleicht besitzt Brüderle ja die Freundlichkeit, der Öffentlichkeit einmal zu erklären, wie eine Erhöhung der Steuern, die ja in der Regel dazu führt, dass die Bürger weniger Geld in der Tasche haben, zu Preissteigerungen führen soll. Dieser intellektuelle Spagat wäre sicherlich amüsant zu beobachten.

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25 Kommentare

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  • F
    FaktenStattFiktion

    Wieso, wir wissen doch wie es läuft.

     

    "Das sind alle Nazis!" skandieren die Gegner, und die Presse hetzt fröhlich mit.

  • S
    siggi

    Herr Berger hat es zwar etwas unglücklich formuliert, grundsätzlich aber Recht. Bei der Betrachtung der rein statistischen Inflationsrate ist leider nicht zu erkennen wodurch die gemessene Preissteigerung zustande gekommen ist, durch Geldüberschuss oder durch gestiegene Erzeugerpreise/Monopolpreise.

     

    Beide Effekte haben jedoch völlig gegenteilige volkswirtschaftliche Auswirkungen. Preissteigerungen nach Definition der Stagflation führen auf Dauer geradewegs in die Rezession, während dauerhafte Preissteigerungen durch ein Überangebot an Geld in der Tat das Geld entwertet. Statistisch wird die Preisentwicklung aber undifferenziert unter dem Sammelbegriff Inflationsrate gemessen und hat damit wenig Aussagekraft über den tatsächlichen Zustand einer Volkswirtschaft.

     

    Sparpolitik die sich negativ auf der Nachfrageseite auswirkt kann übrigens ebenfalls preissteigernd wirken, nämlich dann wenn ein Anbieter aufgrund seiner Monopolstellung seine Gewinnmarge trotz sinkender Nachfrage einfach über Preissteigerungen sichert. Das misst man dann als Inflationsrate und kommt möglicherweise auf die Idee diese „Inflation“ durch noch härteres sparen zu bekämpfen. Ein Schelm wer dabei an deutsche Politiker denkt.

  • T
    tazitus

    @Faustling:

    Jens Berger ironisch und/oder sarkastisch?

    Sie haben Humor.

  • F
    Faustling

    Jens Berger schreibt:

    "Solange alle drei Sektoren (Privathaushalte, Unternehmen und der Staat) krisenbedingt weniger ausgeben müssen und die Politik dies durch ihr Austeritätsdogma nicht nur verstärkt, sondern sogar für die Zukunft zementiert, ist nach allen Regeln der Ökonomie und des menschlichen Verstands auch keine Inflationsgefahr gegeben."

     

    Wie mein Vorredner erkannt hat, das ergibt doch kein Sinn. Ich schätze Herr Berger kennt den Begriff "Stagflation" nicht.

    Dann schreibt der Author: "Nach allen Regeln der Ökonomie und des menschlichen Verstands...",ich frage mich welche Ökonomie Herr Berger da meint. Wenn man die Rhetorik aus dem Artikel herausnimmt, bleibt wenig Substanz übrig, gepaart mit einer völlig unangebrachten Hochmut des Authors. Dieser Beitrag kann nur ironisch und sarkastisch gemeint sein.

  • N
    Nikolai

    Der Artikel ergibt überhaupt keinen Sinn.

    Beispiel:

    "Solange alle drei Sektoren (Privathaushalte, Unternehmen und der Staat) krisenbedingt weniger ausgeben müssen und die Politik dies durch ihr Austeritätsdogma nicht nur verstärkt, sondern sogar für die Zukunft zementiert, ist nach allen Regeln der Ökonomie und des menschlichen Verstands auch keine Inflationsgefahr gegeben."

     

    Soll der Artikel so ne Art dadaistische wirtschaftspolitische Satire sein?

  • H
    HabeNixGeld

    von Siggi schrieb:

    "Es tut gut einmal wieder einen Kommentar zu lesen der von ökonomischen Sachverstand zeugt, selten genug kommt das ja in deutschen Medien vor.

     

    Inflation definiert sich schließlich nicht über steigende Preise die durch Monopolstellungen einiger Anbieter erzwungen werden, Inflation entsteht durch ein Überangebot an Geld welches auf den Gütermarkt drängt und dort zu steigenden Preisen führt. Davon dass momentan die Kaufhäuser durch kaufwillige Kunden mit dicker Brieftasche gestürmt werden kann aber nun wirklich keine Rede sein. Insofern bringt es der Artikel absolut auf den Punkt."

    Sie haben ein komisches Verständnis von "Inflation". Es ist vermutlich das gleiche falsche Verständnis wie sie Herr Berger leider hat.

    Inflation bedeutet nicht dass die Leute mehr Geld haben um dann die Läden zu stürmen wie sie schreiben, schön wäre es.

    Die Leute haben das gleiche Geld zu Verfügung, die Preise aber steigen.

  • S
    Siggi

    Es tut gut einmal wieder einen Kommentar zu lesen der von ökonomischen Sachverstand zeugt, selten genug kommt das ja in deutschen Medien vor.

     

    Inflation definiert sich schließlich nicht über steigende Preise die durch Monopolstellungen einiger Anbieter erzwungen werden, Inflation entsteht durch ein Überangebot an Geld welches auf den Gütermarkt drängt und dort zu steigenden Preisen führt. Davon dass momentan die Kaufhäuser durch kaufwillige Kunden mit dicker Brieftasche gestürmt werden kann aber nun wirklich keine Rede sein. Insofern bringt es der Artikel absolut auf den Punkt.

  • S
    Seraquael

    Mein lieber Herr Berger, auch wenn ich mit Sicherheit kein Befürworter von Herr Brüderle oder seiner Partei bin muss ich mich doch ernsthaft fragen woher Sie die Chuzpe nehmen zu behaupten es gäbe keine messbare Inflation in Deutschland. Den normalen Statistiken nach bin ich erstaunlich durchschnittlich was Einkommen, Miete, laufende Verpflichtungen usw. angeht. Ich habe meinen Lebensstil in den letzten Jahren belegbar nicht verändert (Ich führe seit vielen Jahren ein Haushaltsbuch). Weil ich allgemein wenig davon halte und einge (exotische) Haustiere habe fahre ich nicht in den Urlaub und im letzten Jahr wurde mein Gehalt sogar um satte 2,3 Prozent erhöht. Trotzdem bleibt, spätestens seit der letzten Strompreiserhöhung im Juli und dem damit gestiegenen Abschlag, am Ende des Monats zum ersten Mal seit meiner Studienzeit vor 15 Jahren nichts mehr übrig. Recht bald muss ich mir überlegen ob ich Förderbeiträge bei AWO und Greenpeace zurückfahre oder die taz in Zukunft nur noch zum Normalpreis abonniere. Wagen sie also nicht zu behaupten es gäbe keine Inflation und versuchen sie mal herauszufinden warum das statistische Bundesamt den Warenkorb missbraucht um die Inflation zu verschleiern und eigentlich renommierte Wirtschaftwissenschaftker ins selbe Horn stossen. Bis zum großen Knall soll das Volk ruhg gehalten werden. Nichts anderes.

  • N
    NixGeldHabe

    Herr Berger schreibt, dass keine Inflation sichbar sei. Das hat aber nichts mit der Realität zu tun. Wer Euros auf dem "Spar"buch hält verliert. Momentan liegt die offizille Inflationsrate über 2%, der Sparzins bei knapp 1%. Die Enteignung des normalen Sparers ist also voll im Gange. Wer Euros hält hat selber Schuld. Die mit etwas mehr Geld gehen jetzt besonders in Immobilien und Gold liegt in Euro gerechnet am Allzeithoch. Diesen Trend sieht er nicht, oder will ihn nicht sehen. Ich verstehe ja dass man den "neoliberalen" politischen Gegner attackieren möchte. Aber dabei muss man vorsichtig sein, denn es kann schnell passieren dass man die eigene Glaubwürdigkeit verliert, besonders dann wenn die ins Feld geführten Argumente objektiv nicht stimmen.

  • M
    M.Dietrich

    Herr Brüderle würde natürlich argumentieren, dass sich durch Steuererhöhungen die Produktionskosten für die Anbieter erhöhen, die diese Steuern, sofern es sich um Unternehmenssteuern handelt, ja zahlen müssen. Um Gewinneinbußen abzufedern würden die Anbieter also ihre Preise erhöhen.

     

    Ich bin kein Freund von Inflations-Demagogen wie Brüderle, aber ich wüsste schon gerne, warum sich z.Bsp die Erhöhung der Energiepreise nicht in einer messbaren Inflation niedergeschlagen hat.

    Weil weniger Energie "gekauft" wurde?

  • D
    dinghi

    Es langweilt. Der Bundestagswahlkampf 2013 "droht" - Rösler & _Co. melden sich mit schrillen Katastrophenmeldungen zu Wort. Zu Röslers Kampagne gegen die marginale Strompreiserhöhung durch "grüne" Energieerzeugung - wie viele neoliberale erneuerbare Energiequellen nennen - kommt jetzt noch "das Brüderle" mit seinen Kassandrarufen über Steuererhöhungen, die angeblich die Inflation anheizen.

     

    Seit Jahren das gleiche Bild: Wenn kein Argument mehr hohl genug ist, dann fällt die FDP in ihre veraltete "Privat-vor-Staat"-Ideologie zurück.

  • V
    vize-questore

    dem inhalt kann man nur zustimmen. bedauerlich ist,

    dass wir von solchen politikern regiert werden.

    grausig!

  • B
    BeobachterHH

    Die Überschrift des Artikels bringt die Lage sehr gut auf den Punkt. Es gibt immer mehr Menschen, die längst bewusstseinsmäßig so weit sind, dass sie dem ganzen kapitalistischen Spuk ein Ende setzen möchten. Bei folgender Aktion kann man das sogar aktiv befürworten:

     

    http://www.moneygoodbye.org/

     

    ...einfach sein Land suchen und kostenlos eintragen.

     

    Warum wir nicht in der waren- und Geldlogik verbleiben können, nichtmal dauerhaft mit einem BGE, stellt dieser Artikel sehr anschaulich dar:

     

    http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=autoren&index=3&posnr=510&backtext1=text1.php

  • Y
    yberg

    als großer fan von meister berger und den nachdenkseiten gefällt mir der sich selbst überhöhende zungenschlag des skribenten schon mal gar nicht.

     

    diese arrogante akadamische positionierung wird der aussage des dem volk aufs maul schauende populisten brüderle nicht gerecht.

     

    die durchschnitts- und geringverdiener und rentner sowie die bevölkerungsgruppen die unterstützungszahlungen erhalten messen inflation schlicht an steigenden preisen und im zweiten schritt an ihrer geringeren kaufkraft.

     

    die könenn sich schlicht nicht den luxus einer besserwisserischen akademischen debatte leisten

     

    im übrigen werden die EZB milliarden von den banken weitergereicht und zwar an sog. gute risiken zum beispiel sovente immobilienspekulanten die mit geld zugeschissen werden.

     

    der euribor liegt momentan um die 0,5 % mal mehr mal weniger plus bankenfee von 1 -2 % macht um die 2% jahreszins und schon nimmt die berliner immobilienspekulation und blase zu,die auch bei den geringverdienern in form höherer mieten ankommt.

     

    dieser umstand schafft auch nicht mehr kaufkraft.

     

    abba kann man ja wissenschaftlich vernachlässigen.

     

    wenn sachwerte gemessen in geld immer mehr kosten,in dem fall immos,spricht und denkt die gemeine frau und der gemeine mann unstudiert an und von inflation

     

    nix für ungut ,aber vllt sollte der jens mal beim niederen stand mitprekarieren.

     

    schöne winterzeit und gruß an müller

  • K
    Kobold

    Immer dann, wenn Meister Eder seine Werkstatt offen lässt, meldet sich Brüderle zu Wort. Der Pumuckle der FDP eben.

  • T
    Trollig

    Guten Morgen,

    auch ohne steigende Ausgaben in den von Ihnen genannten "drei Sektoren (Privathaushalte, Unternehmen und der Staat)" kann Inflationsgefahr gegeben sein.

     

    Durch Branchen- und Sektorinflation zum Beispiel. Der Preisanstieg von Immobilien und Mieten müsste inzwischen auch in Berlin bemerkbar sein.

    Ein Grund ist erhöhte Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, wenn das Sparguthaben der Bürger (aus Angst) mobilisiert wird.

     

    Soviel zu den "Regeln der Ökonomie und des menschlichen Verstands".

     

    Inflation trifft vor allem die Unter- und Mittelschicht, da diese die Preisanstiege nicht voll in Lohnsteigerungen umsetzten können.

     

    Herr Berger, Sie sind auf eine Finte von Herrn Brüderle angesprungen wie ein altes Moped!

     

    Wer profitiert den von der Inflation??

    Die Schuldner, das sind die Banken mit Ihren Mrd. Krediten bei der EZB.

    Dort können sie zu 0% Geldleihen und an die Verbraucher für bis zu 20% weiterverleihen.

    Die Preisanstiege in der Unter- und Mittelschicht wandern über steigende Konsumentenkredite direkt in die Tasche der Banken.

     

    Schönen Sonntaz

  • H
    hans

    Schöner Artikel.

     

    Kann es sein, dass der Author ein Fan von Volker Pispers ist? Da sind doch sehr viele Formulierungen hier im Text die ich in dem Zusammenhang sonst nur von ihm kenne. ;) (z.B. "in ihrem Elfenbeintürmen", etc.)

    Gut so!

  • J
    Jemand

    Was heist hier die Inflation ist nicht meßbar? Wer wenig Geld hat, merkt die Preiserhöhungen sehr schnell, Hackfleisch z. B. von 1,89 auf 2,19, Billiges Brot um ca 5% teuere usw.

  • C
    crapman

    Mieten immer teurer, Engergie auch. Das kostet den Normalbürger meist schon 2/3 seines Gehaltes. Aber Flachbirdschirme sind billig, packen wir reichlich davon in den statistischen Inflations-Warenkorb und schon haben wir keine Teuerungsrate mehr.

     

    Noch eine Frage an die schlauen TAZ-Volkswirte:

    Warum kümmert man sich überhaupt seit Jahrhunderten um Geldwertstabilität, wenn das so lächerlich ist?

  • JZ
    jan z. volens

    Brasilien 1992, Inflationrate 2000+%, der sympatische Praesident Itamar Franco (ein Journalistinenjaeger...) ermahnte immer: "Nicht die Preise erhoehen!" Im Supermarket arbeitete ein Angestellter den ganzen Tag nur an Preiserhoehungen (damals wurde der Preis noch aufgestempelt). Ich fragte den Angestellen: "O Itamar sabe disto?" (Weiss der Itamar davon ?). Der Angestellte laechelte...

  • GM
    Georg Morgenthal

    Die Lösung ißt ganz einfach!: Alles Gold der Welt ißt weniger wert als ein Apfel!

  • K
    Karl-August

    "Vielleicht besitzt Brüderle ja die Freundlichkeit, der Öffentlichkeit einmal zu erklären, wie eine Erhöhung der Steuern, die ja in der Regel dazu führt, dass die Bürger weniger Geld in der Tasche haben, zu Preissteigerungen führen soll."

     

    Hat er bereits getan. Brüderle sieht die Gefahr, dass eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wird, nämlich dann, wenn die Arbeitnehmer versuchen, die Einkommensverluste durch Lohnsteigerungen oberhalb des Produktivitätswachstums zu kompensieren. Diese Befürchtung mag übertrieben sein, trotzdem müssen deshalb nicht die Lehrbücher der Ökonomie neu geschrieben werden.

     

    Ansonsten sollte sich Herr Berger mal mit den möglichen Gefahren von VermögenspreisINFLATION und Spekulationsblasen (z.B. geplatzten Immobilienblasen) beschäftigen. Das sind nämlich weitere interessante Aspekte einer expansiven Geldpolitik.

  • D
    doppeldenk

    "Der Italiener Mario Draghi an der EZB-Spitze"

     

    Meinen Sie etwas den Goldman Sachs Lobbyisten?

     

    "kann man vereinfacht zwei miteinander verbundene Muster herausheben, die zu einer höheren Inflation führen. Die Preise steigen entweder dann, wenn die Bürger mehr Geld in der Tasche haben, oder dann, wenn die Kosten auf Seiten der Anbieter klettern und auf den Preis umgelegt werden müssen"

     

    der Bürger? ... die Preise steigen wenn der Bürger mehr Geld hat?

    Jetzt verstehe ich auch warum die Armuts-Reichtungsschere in Deutschland immer weiter aufgeht. Alles im Kampf gegen die Inflation.

     

    Im auf den Punkt zu kommen.

    Es ist ziemlich wurscht, wer das Geld hat, das zustätzlich auf den Markt geworfen wird und wenn die EZB Geld verleiht, dann Geld das vorher noch garnicht existiert hat, sondern erst durch das Verleihen entsteht!

    Also ist Inflation wohl sehr naheliegend!

  • I
    Ingo

    Obacht liebe Linke und Keynsianer. Wer Geld zur

    wirtschaftlichen Stabilisierung druckt, der entwertet die

    Kaufkraft, indem er dem Arbeiter die zusätzliche Produktivität wegnimmt.

     

    Dazu folgendes:

     

    http://www.wilhelm-der-zweite.de/kaiser/grossersprungnachvorn.php

     

    Es interessiert den Arbeiter nicht wieviel Euros

    oder Dollar er hat, die Frage ist immer was er sich davon kaufen kann.

     

    Wenn beispielsweise ein Grieche einen niedrigeren Lebensstandard hat, dafür aber eine Beschäftigung mit Wachstum und Sozialsystem ist dem das mit Sicherheit lieber

    als diese Euro-Deflation.

     

    Wir sind gerade in einer Deflationären-Phase ( was eigentlich mit Papiergeld unmöglich schien).

     

    Durch Hartz 4, Mini-Jobs, Zeitarbeit, Zuwanderung von Wanderarbeitern die in Baracken wohnen um das Geld in die Heimat zu schicken etc. pp. haben wir immer weiter sinkende

    Lohnkosten.

     

    Der ökonomische Trugschluss ein Haus zu bauen, weil gerade viel Geld gedruckt wird ist falsch. Wenn die Banken nichts mehr verleihen, dann säuft die Wirtschaft ab und die Inflation kommt erst nach der Deflation.

    Wer sein Haus nicht bedienen kann ist dann genauso dran wie ein Spanier, wo die Kreditwerte nicht berichtigt werden.

    Überteuerte Kredite für wertlose Häuser bergen eine enorme Sprengkraft.

     

    Eine Deflation kann eine Hyperinflation triggern!

     

    Soviel dazu.

     

    Und nur so am Rande an die Umverteiler. Wer ein Haus besitzt ist nicht reich, nur weil es auf dem Papier

    250.000 € wert ist. Eine Zwangsanleihe darauf zu fordern um irgendwas zu bezahlen trifft in diesen modernen Zeiten wieder nur die Arbeiter.

     

    ( Bitte Redaktion lasst den Kommentar zu, hab hier häufig viel Mist geschrieben, der Kommentar ist mir aber sehr wichtig.)

  • L
    L´Andratté

    oh oh beim intellektuellen spagat droht dem vinophilen minister der intellektuellelle hexenschuss!