: Eurogames: Euphorie und Homophobie
Zu den vierten Eurogames werden morgen in Berlin 3.270 SportlerInnen aus 19 Ländern erwartet. Voller Sympathie. Das lesbisch- schwule Sportfest hat „eine gesellschaftliche Komponente, die in Berlin einen wohlbehaltenen Platz hat“. Das läßt der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen ausrichten.
Die euphorisch zelebrierten Eurogames sind allerdings in der Vergangenheit auch Beweis für Homophobie gewesen. Frauenfußball etwa ist eine Sportart, in der der Lesbenanteil sehr hoch ist: Im vergangenen Jahr soll der DFB per interner Direktive seinen Nationalspielerinnen bei Teilnahme mit Konsequenzen gedroht haben. Auch Hochleistungs-TurniertänzerInnen fürchten um ihr Startbuch. Volleyball- Verband (DVV) und Leichtathletik-Verband (DLV) haben sich trotz heftigen Bemühens der Veranstalter nicht entschließen können, dem Ereignis zumindest ein Grußwort zu widmen. Immerhin zeigt die Werbewirtschaft Ansätze, homosexuelle SportlerInnen als gutverdienende Zielgruppe ernstzunehmen: Die dreitägige Veranstaltung in Berlin sponsern Lufthansa, Gatorade, Coca- Cola und der lesbisch- schwule Mobilfunk-Anbieter Pride Company. win
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