: Euro–Bank: Bundesregierung ohne Haltung
Bonn (dpa) - Ob die zwölf Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft eine gemeinsame Notenbank mit einheitlicher Währung errichten sollen, wird innerhalb der Bundesregierung immer noch unterschiedlich beurteilt. Die Bundesregierung habe ihre Haltung „überhaupt noch nicht festgelegt“, betonte Regierungssprecher Friedhelm Ost am Montag vor der Presse. Bundeskanzler Helmut Kohl habe bereits nach seinem Besuch bei der Brüsseler EG– Kommission am vergangenen Dienstag erklärt, beim kommenden EG–Ratsgipfel am 27. und 28. Juni in Hannover wolle man diese Frage erst einmal gemeinsam erörtern. Erst danach solle man die weiteren Schritte festlegen. Diese Klärung soll jedoch nach Ansicht des Auswärtigen Amtes offenbar eher erfolgen. AA–Sprecher Jürgen Chrobog sagte am Montag, die Bundesregierung solle sich im Vorfeld des Hannover–Gipfels eine Meinung bilden. Bundesaußenminister Hans–Dietrich Genscher habe mit seinen verschiedenen Vorlagen zur Errichtung einer Zentralbank Denkanstöße gegeben, die nun politisch entschieden werden müßten.
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