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vorlauf bühneEsther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Es liegt eine gewisse Tragik darin, dass Popwelten heutzutage einfach überzeugender rüberkommen als unser eigenes Leben. Dieses Phänomen beschäftigt naturgemäß auch unsere Künstler immer wieder, die sich in der Regel den Problemen dieser Tragik dadurch entziehen, dass sie sich kurzerhand selber zu Pop erklären. Einen anderen Weg gehen Albrecht Hirche und Ulrike Krumbein mit ihren Produktionen. Natürlich ist auch ihnen ein gewisser Hip-Faktor nicht abzusprechen. Aber eben nur einerseits. Andererseits blicken sie gnadenlos hinter die glatten Fassaden des Nicht-mehr-Wahren-sondern-nur-noch-Schönen. Wer mehr wissen will, sehe sich in den Sophiensaelen die neue Hirche/Krumbein-Produktion „Heroen des Abseitigen“ (Premiere heute) an. Wie sich das Leben so anfühlt, wenn man ein Zeitgenosse ist, damit ist in dieser Woche die Schaubühne noch intensiver als sonst beschäftigt. Vom Donnerstag bis zum Sonntag findet hier das jährliche „Festival der Internationalen Dramatik“ statt, diesmal mit Schwerpunkt Osteuropa. Das führt nicht nur hierzulande lediglich als Geheimtipp gehandelte Dramatiker und Regisseure an den Lehniner Platz, sondern auch Stars wie Biljana Srbljanovic und Oskaras Korsonovas. Jene Tage des Septembers sind nun auch bei den Diseusen angekommen, genauer gesagt bei Georgette Dee und Terry Truck. Damals nämlich entstand ihr neues Programm, das sie nun erstmals im Hebbel Theater präsentieren (18. und 19. 12.) Winterzeit ist Schlittenzeit. Um einen der berühmtesten Schlitten der Filmgeschichte kreist das neue Schlingensief-Projekt an der Volksbühne. „Rosebud“ stand auf dem Schlitten, der für Orson Welles’ Citizen Cane zum Inbegriff seiner verlorenen Kindheit und Unschuld wurde. Ob wir dann am nächsten Mittwoch in der Volksbühne endlich die Wahrheit über Citizen Schlingensief und das Münsterland erfahren?

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