■ Interview: „Es war kein Thema“
taz: Frau Hauptmüller, gab es in der Fraktion eine Auseinandersetzung über die Frage, ob künftig mit wechselnden Mehrheiten gestimmt wird?
Gundi Hauptmüller: Es hat nach meiner Ansicht gar keine direkte Auseinandersetzung darüber gegeben. Ich war die einzige, die mit Magenschmerzen reagiert hat, und mein Befremden wurde eigentlich nicht geteilt. Es war auf den Fraktionssitzungen einfach kein weiteres Gesprächsthema.
Ihre Kritik an der Statt Partei ist ziemlich weitgehend. Sehen Sie weitere Prinzipien, von denen Abschied genommen wurde?
Abgesehen von den Mehrheitsabstimmungen tue ich mich momentan auch schwer damit, die Bürgerbeteiligung umgesetzt zu sehen. Da ist aber hoffentlich noch etwas im Gange, einige Mitglieder nehmen das Thema doch sehr ernst. Viele Veränderungen sind auch nicht in der Satzung zu entdecken, es ist vielmehr der Eindruck, daß sich die Fraktion schon jetzt vom alltäglichen Leben verabschiedet.
Und wie geht es jetzt weiter?
Eine neue Partei habe ich nicht im Rücken. Ich werde die nächsten Wochen nutzen, um mich zu orientieren und Schwerpunkte zu setzen. Ich war die letzten Tage einfach zu sehr mit der Frage beschäftigt, wie ich mit diesem Knackpunkt klar komme. Ich habe mich gegen den Kompromiß entschieden, das mußte ich mir selber wert sein.
Fragen: Sannah Koch
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