: Es regnet weiter
■ Tief „Vivian“ läßt Regenrekord wackeln – Monat Mai so naß wie nie
Der Wonnemonat Mai macht in diesem Jahr seinem Beinamen keine Ehre. Statt Sonnenschein ärgert ein Regenguß nach dem anderen die Berliner, denen langsam Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen. Doch was die Liebespärchen aus den Parks vertreibt, sorgt bei den Meteorologen für Aufregung.
Der Mai des Jahres 1996 könnte der niederschlagsreichste seit Beginn der Berliner Wettermessung im Jahre 1908 werden. Bisher registrierten die Wetterfrösche 120 Liter pro Quadratmeter, wie Meteorologe Jörg Reimann vom privaten Wetterdienst meteofax sagte.
Der aktuelle Mai-Regenrekord ist ein Methusalem. Er stammt kurioserweise aus dem Premieren- Jahr 1908. Damals fielen 137 Liter pro Quadratmeter.
„Ich bin optimistisch, daß der Rekord gebrochen wird“, sagte Reimann. „Das aus Schottland heranziehende Tief ,Vivian‘ bringt viele Schauer.“ Bei Temperaturen bis maximal 17 Grad Celsius öffnet der Himmel auch am Montag sowie am Dienstag vormittag seine Schleusen. Dabei sinken die Temperaturen am Dienstag sogar auf maximal 14 Grad Celsius, auch wenn am Nachmittag mal die Sonne lacht. Dafür, daß der Regenrekord auch wirklich fällt, sorgen ab Mittwoch wieder Schauer.
Mit mageren Höchstwerten von 17 Grad Celsius am Sonntag war das Pfingstfest auch zu kühl. Lediglich am Samstag kletterte die Quecksilbersäule des Thermometers auf für diese Jahreszeit normale 21 Grad. Der Montag brachte es gar nur auf 16 Grad.
Spitzenreiter in der Pfingst- Wasserskala war Tempelhof: Binnen 24 Stunden gingen von Samstag zu Sonntag 25 Liter Niederschlag pro Quadratmeter auf den Bezirk nieder. Normalerweise bringt es der Wonnemonat Mai insgesamt nur auf 55 Liter. ADN
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