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KommentarEs jenningert

■ Nölle macht sich zum Risiko

Es jenningert bei der Bremer CDU: 50 Jahre nach Kriegsende läßt sich der CDU-Spitzenkandidat beim ostpreußischen Vertriebenenverband einladen, und wenn dessen Vorsitzender donnert, Kaliningrad sei deutsch, dann macht sich Ulrich Nölle ganz klein. Entsetzlich klein.

War Jenninger ein Nazi-Adept? Nein. Ist Nölle ein Revanchist, ein Ewiggestriger vom Schlage Hupkas? Nein, so einfach ist das Leben nicht. Realität ist auch: Bei einer Veranstaltung mit dem Frankfurter Vorzeige CDU-Mann Michel Friedmann hat Nölle sehr liberale Positionen vertreten. Aber so gerne wir glauben wollen, daß Nölle nicht so denkt, wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß es aus Nölle eben auch so herausspricht.

Was ist von einem Mann zu halten, der offensichtlich so wenig politisches Gespür hat? Da wird eine Grundfeste der europäischen Außenpolitik von dummrechts angegriffen, da werden Bundespräsident und Bundeskanzler auf die plumpste Art und Weise angemacht – und Nölle, auf Stimmenfang, ist nicht in der Lage zu reagieren. Was heißt das? Sollen wir uns freuen, daß der Mann nicht von einem Trupp Skinheads eingeladen worden ist?

Was Nölle jetzt nicht hingekriegt hat, genau das ist die Einstellungsvoraussetzung für einen Bürgermeister. Nölle hat sich selbst zum Risiko für dieses Amt gemacht. Es jenningert. Jochen Grabler

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