: Es geht um den Fortbestand der Ausgrenzung –betr.: „Seid umschlungen, Millionen“ (neues Staatsbürgerschaftsrecht), taz vom 13. 1. 99
Ich muß mich ja fast dafür schämen, daß ich seit Mitte der siebziger Jahre aufgrund der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes neben meiner griechischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitze: So hatte ich gegenüber den „Monopäßlern“ den unverschämten Vorteil, von zwei Staaten zum Wehrdienst herangezogen zu werden.
Wie wäre es denn, wenn ich jeweils auf eine Hälfte meiner Staatsbürgerschaft verzichte? So hätte ich rechnerisch wiederum nur eine ganze, und alle PaßneiderInnen können wieder beruhigt schlafen.
Aber Spaß beiseite: Ich vermute, daß es den GegnerInnen der doppelten Staatsbürgerschaft weniger um das nach ihrer Meinung bessere Konzept der Integration – oder Assimilation? – von zugewanderten Menschen geht, sondern vielmehr um das Gegenteil – um den Fortbestand der Ausgrenzung. Konstantin Boubaris, Diepholz
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