Bürgermeisterwahl : Erster Denkzettel
Ole von Beust hat gestern gemerkt, dass es möglicherweise nicht so einfach weitergeht wie in den vergangenen Wochen. Die eigene Fraktion fühlt sich bereits das zweite Mal hintereinander bei der Senatsbildung übergangen, und das zweite Mal hat sie dem Bürgermeister dafür einen Denkzettel verpasst.
Kommentar vonPeter Ahrens
Das heißt nicht, dass von Beust nun eine mächtige Fraktion als Gegenspielerin des Senats zu fürchten hat. Dazu wissen vor allem die vielen Neulinge zu gut, was sie Ole von Beust zu verdanken haben: dass sie überhaupt in der Bürgerschaft Platz nehmen dürfen. Aber der Bürgermeister muss darauf achten, seine Parlamentarier nicht zu sehr und zu oft vor den Kopf zu stoßen.
Nun müssen Staatsratsposten dafür herhalten, die Fraktion wieder zu versöhnen. Dass es dabei vorrangig um Kompetenz und Sachkenntnis geht, darf bezweifelt werden. Abgeordnete müssen in die Regierung aufrücken, um den Parlamentariern das Gefühl zu geben, dass ihre Arbeit gewürdigt wird. Das ist taktisch nötig. Die postulierte Auswahl der Besten ist es nicht.