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Erste Tarifverhandlungen für Redakteure begannen

Berlin (lbn) - Die ersten Tarifverhandlungen für Redakteure und Verlagsangestellte von DDR-Tageszeitungen und -Zeitschriften haben am Donnerstag nachmittag in Berlin begonnen. Die IG Druck und Papier der DDR und die IG Medien der BRD fordern für rund 2.500 Journalisten eine Einkommenserhöhung auf zwei Drittel des bundesdeutschen Gehaltsniveaus, die 40-Stunden-Woche und einen Rationalisierungsschutz. Für Verlagsangestellte werden 75 Prozent des bundesdeutschen Gehaltsniveaus angestrebt.

Ziel der Verhandlungen, so Michael Schlecht vom Hauptvorstand der IG Medien, sei die Übertragung der bestehenden Tarifstruktur in der BRD auf die DDR. Am Freitag beginnen in West-Berlin die Tarifverhandlungen für die 25.000 Arbeitnehmer der DDR-Druckindustrie. Beide Gewerkschaften fordern für diesen Bereich eine Erhöhung der Löhne und Gehälter auf 50 Prozent des westdeutschen Niveaus. Die IG Medien ist die erste DGB-Gewerkschaft, die Tarifverträge für DDR-Beschäftigte offiziell mitverhandelt. Die Laufzeit der Tarifregelungen soll angesichts der unsicheren Wirtschaftslage in der DDR auf sechs Monate begrenzt werden. Schlecht sieht in der DDR „eine außerordentlich brisante Situation, wenn die Arbeitnehmer Ende Juli feststellen, was ihnen ausgezahlt wird“.

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