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Erst hui, dann pfui und anderntags andersrum

■ Hallenfußball: HSV und Pauli, ein Derby und die mangelnde Konstanz

Der Gala folgte die Ernüchterung, der Enttäuschung ein versöhnliches Ende: Mit je einem Turniersieg und einem letzten Vorrundenplatz erdribbelten sich die Fußball-Profis des Hamburger SV und des FC St. Pauli eine ausgeglichene Bilanz des Hallenturnier-Wochenendes. Allerdings mit einem kleinen Pluspunkt für die Jungs vom Millerntor. Das prestigeträchtige Derby gegen die Erstligisten von der Rothenbaumchaussee beim Turnier in Kiel am Freitag abend entschieden sie nach einer 3:0-Führung mit einem knappen 3:2-Erfolg für sich. HSV-Trainer Benno Möhl-mann, dessen Team nach einem 1:7-Debakel gegen den MSV Duisburg und einem 6:3-Erfolg über Budapest nur den letzten Tabellenplatz belegte, war enttäuscht: „Ich hatte mir mehr erhofft.“

Vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Ostseehalle besiegte der FC St. Pauli, der in der Vorrunde zwar gegen Budapest mit 3:5 unterlag, aber Duisburg mit 7:2 abschoß, schließlich im Finale auch noch Torpedo Moskau mit 4:3 und heimste viel Lob ein. Coach Uli Maslo sprach von einer „kämpferisch und spielerisch sehr konzentrierten Leistung“ und war vor allem mit dem Debüt von Frank Böse im Tor zufrieden. Der Neuzugang, nach monatelangem Hickhack vom VfL 93 losgeeist, wurde mit glänzenden Paraden zum besten Pauli-Akteur. „Hervorragend“, attestierte Maslo, „die 1. Bundesliga kann für ihn durchaus ein Ziel sein.“

Ganz anders verlief dagegen am Sonnabend das Hallenturnier in Schwerin. Vor 5200 Zuschauern in der ausverkauften Sport- und Kongreßhalle ließ der HSV mit überzeugenden Auftritten den negativen Eindruck von Kiel verblassen. Im Finale bezwangen die Hamburger den VfL Bochum mit 3:1. Nicht zuletzt, weil der lange HSV-Torhüter Richard Golz mit einigen sehenswerten Paraden den Grundstein für den Gesamterfolg legte. Bereits in der Vorrunde hatte sich der HSV mit klaren Siegen über Gastgeber Schwerin und Schalke (6:0 und 3:1) sowie beim 2:2-Remis gegen Torpedo Moskau überzeugend die Final-Teilnahme erspielt. Der Kieler Champion St. Pauli mußte sich hingegen nach Niederlagen gegen Uerdingen und Budapest (1:2 und 4:6) und einem 4:4 gegen Bochum mit dem letzten Vorrundenplatz begnügen.

Beim Hallenturnier um den Wandsbek-Cup erwies sich Regionalligist und Veranstalter SC Concordia wie schon im Vorjahr als schlechter Gastgeber. Der Titelverteidiger gewann vor 2700 Zuschauern in der Wandsbeker Sporthalle das Finale gegen den Bramfelder SV klar mit 4:1. smv

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