■ Dopingpraktiken in der DDR: Ermittlungen wegen Zwangsabtreibung
Berlin (taz) – Beim Dopingprozeß gegen Trainer und Sportmediziner in Berlin sollen sich heute erstmals die Angeklagten zu den Vorwürfen äußern. Derweil ermitteln, wie Der Spiegel in seiner heutigen Ausgabe berichtet, das Landeskriminalamt Thüringen und die Berliner Polizei auch wegen Zwangsabtreibungen bei gedopten Sportlerinnen in der DDR. Daß solche Schwangerschaftsabbrüche stattgefunden haben, war vor einigen Jahren durch die Stasi-Akte des Chefmediziners des Sportmedizinischen Dienstes der DDR, Manfred Höppner, bekannt geworden. Dieser hatte in seiner Eigenschaft als „IM Technik“ schon 1977 in einem Bericht u.a. vermerkt: „Trat während des Anwendungszeitraums von anabolen Hormonen... eine Schwangerschaft ein, wurde in jedem Fall eine Schwangerschaftsunterbrechung angeordnet.“ Befürchtet wurden Schädigungen des Embryos durch die Dopingmittel.
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