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Archiv-Artikel

MISSBRAUCH IM KLOSTER ETTAL Ermittler geht von hunderten Opfern aus

ETTAL | Der Sonderermittler zur Aufklärung der Missbrauchs- und Misshandlungsvorwürfe im Internat des Klosters Ettal geht in seinem Bericht von hunderten Opfern aus. Die ihm zur Verfügung gestellten Leidensberichte aus der Kommunikation mit deutlich mehr als 100 Personen seien nur die „Spitze des Eisbergs“, schreibt Rechtsanwalt Thomas Pfister in seinem Abschlussbericht. Da häufig in den Berichten auch noch andere Opfer genannt würden, ergebe sich, „dass viele hundert Schüler – die genaue Anzahl lässt sich selbstverständlich nicht beziffern – Opfer teilweise extrem brutaler Misshandlungen wurden“.

Das Kloster stellte gestern den Abschlussbericht des Sonderermittlers vor. Pfister war dabei allerdings nicht eingeladen. Künftig will das Kloster sich vom Rechtsanwalt Hans Günter Huniar beraten lassen. Dem Bericht zufolge sollen 15 Patres aus Ettal und drei frühere weltliche Erzieher Kinder missbraucht oder geschlagen haben. In der überwiegenden Zahl der Fälle soll es sich um Misshandlungen gehandelt haben. Sieben der Mönche sind nach Klosterangaben bereits verstorben. (apn)