: Erinnerung an das „Schweigen der Menschen“
Die Berliner Jüdische Gemeinde hat gestern die Opfer der Reichskristallnacht vor 58 Jahren geehrt. „Im Interesse einer friedlichen Zukunft“ rief ihr Vorsitzender Jerzy Kanal dazu auf, den 9. Novembers 1938 – das Photo zeigt die zerstörte Berliner Synagoge in der Nürnberger Straße – niemals zu vergessen. Die Lehre aus der Pogromnacht, in der 91 Menschen umgebracht wurden, sei, gegen jede Art von Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus vorzugehen. Während Kanal den Anwesenden das „Schweigen der Menschen“ in Erinnerung rief, womit sie den Nazis einen „Freibrief für ihre Verbrechen“ gegeben hätten, nannte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, die systematische Judenverfolgung „den Verrat eines Staates an seinen Bürgern“. Nicht alle wollten sich dem Gedenken anschließen. Sonnabend löste die Polizei in Neuburg (Rheinland-Pfalz) ein Neonazitreffen mit 80 Teilnehmern auf. Mehr als 20 Rechtsextreme wurden dabei in Gewahrsam genommen. Zuvor hinderte die Polizei in Karlsruhe 26 Männer daran, an diesem rechten Stelldichein teilzunehmen. Foto: Keystone
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