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KommentarErinnern wir uns

■ Wird jetzt auf jede Million geschaut?

Die Senatsbehörde drückt auf die Bremse: Wenn jetzt nicht aufgepasst wird, könnte das Rhodarium teurer werden als geplant. Das Vorzeige-Projekt, einst als Expo-Beitrag geplant und wie so viele andere Vorhaben für die Weltausstellung gescheitert, ist nur eines von vielen nicht genügend durchgerechneten Großprojekten der Hansestadt. Bislang störte der tiefere Griff in die Taschen des Steuerzahlers wenig. Doch jetzt waltet plötzlich Mutter Vorsicht.

Erinnern wir uns an die Messehalle: Eigentlich sollte sie 80 Millionen Mark kosten. Es wurden 127,5 Millionen Mark. Erinnern wir uns an den Containerterminal 3 in Bremerhaven: Er wurde teurer als angekündigt. Erinnern wir uns an den Space-Park: Degeneriert vom High-Tech-Vergnügungspark zum Einkaufszentrum mit Rakete.

Bei Bauvorhaben scheint das ganz normal zu sein: Im Finanzierungsrahmen bleibt man selten. Warum soll ein Bundesland da weniger Probleme haben als ein Häuslebauer? Dass jetzt von Senatens gebremst wird, ist ein gutes Zeichen: Vielleicht kehrt doch endlich Kostenbewusstsein ein bei der Betrachtung von Großprojekten.

Ach, aber nein: Ein neues gutes Image der Hansestadt, so glauben die Entscheider, lässt sich überregional nur mit Internationalen Elite-Unis, jeder Sorte von „Parks“ und Hafenzuschüttungen kreieren. Ganz auf solche Vorzeigeprojekte wird Bremen nicht verzichten – koste es, was es wolle. Christoph Dowe

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