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Erbsen mit Bürgersinn

■ Die Black Eyed Peas aus L.A. halten alte HipHop-Tugenden wie Positivity hoch

Bei so etwas Ödem würden sie nie mitmachen. Während bei HipHop-Veröffentlichungen gerade die Interludes geradezu zwanghaft mit Anrufbeantwortersprüchen belabert werden, um vorzugaukeln, daß Janet Jackson oder Donald Trump ganz alte Spezis sind, erinnern sich die Black Eyed Peas an eine viel lustigere Tradition: an die Radioshow als Rahmenhandlung. Wie einst De La Soul pflegt die Crew aus L.A. die gepflegte Verarsche des Quizshowgewerbes und verleiht gleichzeitig ihrem Debütalbum Behind The Front Rahmenhandlung und Anbindung an Traditionen.

Tatsächlich sind die drei Erbsen schon länger dabei. Viel Glück hatten sie dabei nicht. Hervorgegangen aus Tribal Nation und dem Atbann Klann, deren Platten wegen Labelzusammenbrüchen nie erscheinen konnten, nennen Black Eyed Peas ihre Stücke dennoch „Positivity“ und distanzieren sich wortklauberisch vom sinnlosen Töten und anderen Gepflogenheiten der Branche. „I see you try to dis our function by stating that we can't rap / It is because we don't wear Tommy Hilfiger or baseball caps / Is it because we don't use dollars to represent / We just use our innocence and talent“, heißt es etwa in „Fallin Up“.

Solche Töne gab es zuletzt selten zu hören – am ehesten noch von The Pharcyde oder den Jurassic 5. Anders als diese beiden verfügen Black Eyed Peas noch über eine Menge Bürgersinn. Soul, Latin, R'n'B und Formatpop mischen sie zwanglos in ihren 16 Stücken, die mit einer vierköpfigen Band samt Sängerin auf die Bühne gebracht werden. Volker Marquardt mit Patrice, Ich-Zwerge: Mo, 8. Februar, 20 Uhr, Mojo

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