■ KURZMELDER: Er gibt nicht auf
Der New Yorker Verpackungskünstler Christo (55) hält weiterhin an seinem Reichstags-Projekt fest. »Ich finde, daß mein Berliner Vorhaben durch den Fall der Mauer an Brisanz und Bedeutung noch gewonnen hat«, sagte der gebürtige Bulgare in einem Interview mit der Kunstzeitschrift 'art‘. Trotz der Fürsprache von prominenten Politikern wie Willy Brandt und Walter Scheel blieb die seit 1972 geplante Verhüllung des Reichstages unverwirklicht. Nach einer heftigen öffentlichen Debatte verhinderten die zuständigen Politiker Christos Kunstprojekt. Der Künstler meinte jetzt: »Es scheint doch ziemlich unvermeidlich zu sein, daß die deutsche Regierung nach Berlin übersiedelt, und da sollte doch schon darüber diskutiert werden, ob der Reichstag der richtige Ort für ein demokratisches deutsches Parlament ist.« Mit einer Verhüllung des Gebäudes könne diese Problematik mehr ins Bewußtsein gerückt werden.
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