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Entwicklungsgespräche mit Politikern geführt

■ Stolpe und Rau trafen entwicklungspolitische Gruppen

Potsdam. Mit „konkreten, eventuell auch spektakulären Aktionen“ will Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe die Aufmerksamkeit und das Engagement der Öffentlichkeit erregen. Allerdings blieb er konkrete Vorschläge schuldig. Sein Amtskollege Johannes Rau schlug vor, bereits existierende Projekte aus Nordrhein-Westfalen auszuwählen, bei denen beide Bundesländer zusammenarbeiten könnten.

Bei einem Treffen mit Vertretern entwicklungspolitischer Gruppen aus beiden Bundesländern, bei dem Rau anwesend war, sprach Stolpe davon, daß angesichts der täglichen Sorgen, die die Menschen „bei dem unvermeidlichen Strukturwandel umtreiben“, den viele als Verlierer erlebten, der Weltbezug verlorengehen könnte. Gerade dieser aber habe die Bürgerbewegung seit 1982 stark gemacht. Bei allen Sorgen, die die Menschen bewegen, müsse immer auch der weltpolitische Gesamthorizont deutlich gemacht werden.

Eingehend auf die Vielfalt der Gruppen, die sich in dieser Hinsicht engagieren, bemerkte er, zum Umbruch im Osten Deutschlands hätten verschiedene geistige Strömungen beigetragen, keineswegs nur kirchlichen, sondern auch solche innerhalb der SED. Das werde leider derzeit etwas verkürzt gesehen.

Ministerpräsident Stolpe sagte den brandenburgischen Dritte-Welt- Gruppen ein baldiges Gespräch über einen Katalog von Vorschlägen zu, der ihm von Vertretern des Potsdamer entwicklungspolitischen Runden Tisches übergeben wurde. Darin werden unter anderem die Erarbeitung eines Konzepts der Landesregierung zur Entwicklungspolitik unter Einbeziehung von Nichtregierungsorganisationen, die Bildung eines entsprechenden gesellschaftlichen Beirates, finanzielle Unterstützung für einen Informationsdienst, Maßnahmen zur multikulturellen Erziehung der Jugend, Stipendien für Menschen aus Entwicklungsländern an den Hochschulen des Landes und Städtepartnerschaften mit Orten auf anderen Kontinenten angeregt. adn

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