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■ UmfrageEnttäuschte Studis

Jetzt ist es amtlich und statistisch bewiesen: Die StudentInnen sind mit ihrem Studium überwiegend unzufrieden. Das hat eine Befragung gezeigt, deren Ergebnisse nun dem Akademischen Senat vorgelegt wurden. Die StudentInnen bekamen vor zwei Semestern die Möglichkeit, ihre Meinung zur Lehre, zu den ProfessorInnen sowie Lehrbeauftragten und zu ihrer Studiensituation zu äußern.

Allerdings beantworteten nur 10 Prozent der ca. 17.000 Immatrikulierten die Fragebögen, die die Uni verschickt hatte. „Wir haben wieder einmal am falschen Ende gespart. Man hätte frankierte Rückumschläge beifügen sollen“, meint Michael Sabass von der Hochschulentwicklungsplanung (HEP). Trtozdem könne man aus den Antworten eindeutige Tendenzen herauslesen.

Die größte Diskrepanz zeigt sich zwischen Studienerwartungen und Studienwirklichkeit. Interdisziplinarität, Praxisbezug und Vermittlung sozialr Kompetenz standen auf der Wunschliste der Studis zu Beginn des Studiums ganz oben. Eben diese Ansprüche sehen die StudentInnen dann aber nicht erfüllt: Note vier für die Uni. Ähnlich schlecht wurden auch Beratungs-, Informations- und Orientierungsangebote bewertet. Besonders unzufrieden sind Frauen. Sie gaben im Schnitt eine halbe bis eine ganze Note schlechtere Zensuren ab als Männer.

Wie die einzelnen Studiengänge bewertet wurden, bleibt geheim. Diese Ergebnisse werden nur studiengangsintern besprochen. Dadurch will man die Konkurrenz zwischen den einzelnen Fachbereichen nicht unnötig verschärfen. „Man würde Vergleiche ziehen zwischen unvergleichbaren Studiengängen“, so Sabass. Allerdings hat die HEP Vorschläge gemacht, die nun in den einzelnen Fachbereichen diskutiert werden sollen. Die Interdisziplinarität sei beispielsweise immer noch nicht ausreichend in den Prüfungsordnungen verankert. Dadurch müßten StudentInnen, die fachübergreifend studieren wollen, dies oft aus persönlichem Interesse tun, ohne Scheine zu bekommen.

Die Befragung hat auch gezeigt, daß StudentInnen es schwer haben, sich im Laufe des Studiums zu orientieren. Paradoxerweise ist die Orientierunslosigkeit erst nach dem Grundstudium am höchsten. „Hier ist die Universität gefordert“, sagt Sabass. Das liegt auch im Sinne der Finanzminister der Lnder, die angesichts der hohen Abbrecherquoten und der langen Studiendauer unlängst die Frage nach der Effizienz des Studiums stellten. Die Uni-Bremen reagierte mit Evaluationen der Lehre, sowie mit eben dieser Befragung. Weitere sollen folgen.

Diesmal schnitt zumindest das Lehrpersonal gut ab. Es wurde mit der Note zwei bedacht wegen der fairen Leistungsbeurteilungen. Außerdem hatten die StudentInnen die Möglichkeit ihre drei Favoriten zu benennen. Leider werden wir nie erfahren, wer das Rennen gemacht hat. Der Vorschlag, den Top-hundreds einen Preis zu verleihen, (gedacht war an eine einmalige Aufstockung des privaten Dispositionsfonds) wurde vom Datenschutzbeauftragten im Vorfeld abgeschmettert. Luigi La Grotta

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