: Entführung nach Ramallah
■ Westjordanland und Gaza bleiben zu
Jerusalem (dpa) – Wegen eines Entführungsfalls hat Israel gestern die Lockerung der für Palästinenser geltenden Absperrungen ausgesetzt. Hintergrund des neuen Streits zwischen Israelis und Palästinensern ist nach israelischer Darstellung die Entführung eines muslimischen Jerusalemer Geschäftsmannes mit israelischem Paß, der am Samstag von palästinensischen Geheimdienstlern nach Ramallah verschleppt wurde.
Nach israelischer Darstellung bestreitet die palästinensische Autonomiebehörde den Vorfall nicht. Der Chef der sogenannten „vorbeugenden Sicherheit“ der Palästinenser, Oberst Dschibril Radschub, will den 50jährigen Abed Salam Harbawi nach Angaben des israelischen Rundfunks auf Geheiß von PLO-Chef Arafat nach Ramallah gebracht haben.
Hintergrund der Palästinenser- Aktion soll ein Streit über eine Immobilie in Ost-Jerusalem sein. Mit palästinensischer Unterstützung hatten christliche Kopten eine Kampagne gegen den Geschäftsmann begonnen, um ihn zur Aufgabe eines 800 Quadratmeter großen Warenlagers unter einer Fabrik der Kopten zu bewegen.
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