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Archiv-Artikel

Engagiert trotz extremer Belastung

betr.: „Wer keine Familie hat, ist aufgeschmissen“, taz nrw vom 24.2.06

In der Ausgabe der taz von Freitag den 24.Februar wurde ich zum Thema Auswirkungen der Einsparungen im Klinikbereich NRW interviewt. [...] Es ist mir sehr wichtig, eine Sache richtig zu stellen. Im ersten Absatz werde ich folgendermaßen zitiert: „Das Krankenhauspersonal quengelt, ist schlecht gelaunt und abweisend zu den Patienten“. Das entspricht in keiner Weise meiner Meinung und auch nicht meiner Erfahrung als Patientenberaterin. Im Gegenteil finde ich es bemerkenswert, wie engagiert das Pflegepersonal in den Krankenhäusern NRW trotz extremen Belastung durch zunehmende Arbeitsbelastung arbeitet. Die Patientinnen und Patienten machen in der Regel sehr gute Erfahrungen mit der Freundlichkeit und der kompetenten Hilfe des Pflegepersonals. Ob diese extreme Arbeitsbelastung lange auszuhalten ist, ist fraglich. Den Patienten bleibt diese Belastung natürlich nicht verborgen, sie sind daher teilweise zurückhaltender in ihren Erwartungen an Krankenschwestern und Pflegern, trauen sich teilweise nicht auf ihre Probleme hinzuweisen. Für Patienten und Pflegepersonal ist es ein untragbarer Zustand, der dringend einer Verbesserung bedarf. Einsparmaßnahmen auf Kosten der betroffenen Patientinnen und Patienten und des Pflegepersonals finde ich skandalös. Hier wird die Schwäche der betroffenen Patienten und die soziale, menschliche Einstellung des Pflegepersonals ausgenutzt. Alle anderen in dem Interview zitierten Aussagen sind korrekt wiedergegeben.

JUDITH STORF, Sprecherin der BAG PatientInnenstellen

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