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Archiv-Artikel

Empörung über IRA

Untergrundorganisation will Katholiken-Mörder richten

BELFAST ap ■ Ein IRA-Angebot an die Familie eines getöteten Katholiken, dessen Mörder eigenhändig zu richten, hat in Großbritannien und Irland Empörung ausgelöst. Der britische Premier Tony Blair erklärte gestern, die Weigerung der IRA, auf Gewalt zu verzichten, habe den Friedensprozess in Nordirland abermals in die Sackgasse geführt. Der irische Ministerpräsident Bertie Ahern nannte die Erklärung der IRA grauenhaft. Hintergrund ist der Mord an dem Katholiken Robert McCartney, der in Belfast von mutmaßlichen IRA-Mitgliedern erstochen wurde. Dessen Familie hat die IRA öffentlich aufgefordert, sich zu der Tat zu bekennen. Darauf erklärte die IRA am Dienstag, sie habe vier Täter identifiziert. Der Familie des Opfers wurde angeboten, diese vier zu töten, was die Familie jedoch ablehnte.