■ Soundcheck: Elliott Murphy
Heute abend: Elliott Murphy. Der Herr ist ein lebender Anachronismus. Elliott Murphy tritt gerne in etwas zu engen weißen Anzügen und Cowboy-Stiefeln auf und singt dazu Lieder über letzte Rock-Stars. Darin erzählt er natürlich immer nur von sich selbst, denn der Songwriter weiß, daß seine Tage eigentlich gezählt sind. Was für ihn kein Grund zur Verzweiflung ist – zumindest wenn man seiner amüsanten Kurzgeschichtensammlung Kalt und elektrisch glaubt, in der er lakonisch vom Abstieg eines Musikers erzählt, der Murphy bestechend ähnelt. Doch so einer gibt nicht auf: Frankreich ist eine Art Paradies der Ungeliebten, in dem schon so mancher abgeschriebene US-Rocker eine zweite Heimat gefunden hat. Und Elliott Murphy, dessen Platten in der früheren Heimat Mangelware sind, kommt hier auf seine alten Tage ganz gut über die Runden. cbu
21 Uhr, MarX
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen