: Elfenbeinküste: Frieden ganz tot
ABIDJAN afp/taz ■ Der Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, hat die im Friedensvertrag von 2003 vereinbarte Allparteienregierung endgültig aufgelöst, zwei Monate nachdem sie ohnehin auseinander gebrochen war. In einem am Dienstag unterzeichneten Dekret, das am Mittwochabend im Staatsfernsehen verlesen wurde, entließ er den Rebellenchef Guillaume Soro, der bisher den Posten des Informationsminister bekleidete, sowie zwei weitere Minister aus den Reihen der Rebellion beziehungsweise der zivilen Opposition. Alle drei wurden durch Mitglieder von Gbagbos „Ivorischer Volksfront“ (FPI) ersetzt. Der entlassene Rebellenführer Soro sprach aus der Rebellenhauptstadt Bouaké von einem „Staatsstreich“ und rief sämtliche Minister in der Allparteienregierung nach Bouaké zurück. Er forderte die UN-Blauhelmmission in der Elfenbeinküste auf, die Sicherheit seiner Minister auf ihrer Reise nach Bouaké zu garantieren. In der ivorischen Presse wurde spekuliert, Soro könne in einer für heute geplanten Ansprache die Abspaltung des von der Rebellion kontrollierten Nordens der Elfenbeinküste proklamieren. D.J.