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Eisenwerk Maxhütte meldet Konkurs an

■ Größter Arbeitgeber der Oberpfalz geht ins Konkursverfahren / Bayerische Landesregierung will Sicherung der Arbeitsplätze in die Hand nehmen / SPD: Konkursantrag offenbar mit Landesregierung abgestimmt

München (dpa/vwd/ap) - Einen Tag nach dem Konkursantrag des Eisenwerks Maximilianshütte mbH in Sulzbach–Rosenberg hat sich am Freitag die bayerische Landesregierung eingeschaltet. Wirtschaftsminister Jaumann kündigte an, ein Expertenstab seines Hauses, der Staatskanzlei und des Finanzministeriums werde noch über die Osterfeiertage die für eine erste Prüfung notwendigen Unterlagen einsehen. München wolle „alle Hebel in Bewegung setzen, um notwendige Maßnahmen zur Sicherung der Arbeitsplätze der Maxhütte einzuleiten“, sagte Jaumann. Der SPD– Landtagsabgeordnete Zierer sprach dagegen von einem „offen bar mit der Staatsregierung abgestimmten Konkursantrag“, der einen geschickten Zeitplan aufzeige. Er erinnerte an die Dringlichkeitsanträge der SPD mit dem Ziel einer Staatsbeteiligung an der Maxhütte. Die CSU habe den Konkurs des einzigen bayerischen Stahlwerks in Kauf genommen. Die Maxhütte, der größte Arbeitgeber der Oberpfalz, zählt zu den modernsten Stahlwerken Europas. In den vergangenen Jahren war das Unternehmen immer wieder in Millionenhöhe von Bayern bezuschußt worden. Zu der Firma gehört außer dem Hauptwerk in Sulzbach–Rosenberg, wo etwa 3.200 Menschen arbeiten, auch noch das hochmoderne Walzwerk in Haidhof mit 1.000 Beschäftigten, und die Eisenerzgrube Leoni in Auerbach. Nach dem Gang zum Konkursrichter am Amtsgericht Amberg am Donnerstag nachmittag informierte der bisherige Vorstandsvorsitzende der Maxhütte, Oberländer, den Betriebsrat. Aus der Sitzung verlautete, es sei bereits ein Konkursverwalter bestellt, der Rechtsanwalt Heinrich von der Beek. In absehbarer Zeit solle zudem eine Auffanggesellschaft gegründet werden, damit der Betrieb „nahtlos“ weitergeführt werden könne. Es wird davon ausgegangen, daß die Maxhütte rund 1.000 Arbeitsplätze streichen müßte, um zu überleben. Bereits im Mai und Juni könnten die Löhne und Gehälter nicht mehr ausgezahlt werden. Ganz bestimmt soll noch in diesem Jahr die Erzgrube Leoni mit ihren 300 Arbeitsplätzen geschlossen werden. Am Mittwoch abend hatte der Vorstand in einer neunstündigen, äußerst turbulenten Betriebsversammlung versichert, die Arbeitsplätze seien gesichert. Schon in den vergangenen Wochen hatte die Belegschaft immer wieder mit Warnstreiks und Demonstrationen gegen den geplanten Abbau der Arbeitsplätze protestiert. Die Maxhütte gehört mehrheitlich dem Klöckner–Konzern. Noch vor kurzer Zeit hatte der Konzern in Duisburg angekündigt, die Maxhütte werde bereits 1988 wieder schwarze Zahlen schreiben.

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