Stasi-Gedenkstätte: Einvernehmliche Lösung gefunden
Nach monatelangen Debatten über die Abberufung des Direktors der Stasi-Opfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, gibt es eine einvernehmliche Lösung. Die Stiftung der Gedenkstätte und Knabe einigten sich auf sein Ausscheiden und schlossen einen Vergleich, der laufende Rechtsstreitigkeiten beendet. Das teilte die Senatskulturverwaltung am Freitag mit. Die Gedenkstätte leiste für die notwendige Aufarbeitungsarbeit einen wichtigen Beitrag, hieß es weiter. Ziel des Vergleichs sei es, diese „gute und erfolgreiche Arbeit“ nicht durch langwierige juristische Auseinandersetzungen zu belasten. Die Gedenkstätte ging aus dem zentralen Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit hervor. Knabe wird vorgeworfen, nicht entschieden genug gegen sexuelle Belästigungen von Frauen in der Gedenkstätte vorgegangen zu sein. Er weist das zurück. Verantwortlich für die Belästigungen soll Knabes Stellvertreter gewesen sein. Im September hatte der Stiftungsrat Knabe zum Frühjahr 2019 gekündigt und ihn bis dahin freigestellt. Daraufhin war er vor das Arbeitsgericht gezogen und hatte durchgesetzt, zwischenzeitlich wieder zur Arbeit kommen zu dürfen. Der Stiftungsrat wiederum hatte dagegen Beschwerde eingelegt und Knabe mit sofortiger Wirkung als Vorstand abberufen. Das juristische Tauziehen ging weiter. (dpa)
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