■ Aufgeblättert: Einsichten in ein Selbsthilfeprojekt
Hilfe zur Selbsthilfe ist inzwischen selbst bei konservativen Entwicklungspolitikern ein geflügeltes Wort. Doch häufig haben die damit verbundenen Intentionen mit einer wirklichen Selbstbestimmung der Betroffenen wenig gemein. In der senegalesischen Casamance, haben sich Dorfgruppen unter dem Druck verschlechterter äußerer Bedingungen zu einer der wenigen echten Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. Durch die gemeinsame Nutzung von Getreidespeichern, die Einführung neuer Kulturpflanzen und anderer wenig spektakulärer, aber wirkungsvoller Maßnahmen versuchen sie, ihre Ernährung zu verbessern. Die Autoren, beide westafrikaerfahrene Gutachter, beschreiben nach einer etwas länglichen wirtschaftsgeographischen Einleitung auf spannende Weise, wie die vom Weltfriedensdienst geförderte Organisation mit Wetter, Rollenverständnis, staatlicher Agrarpolitik und weltwirtschaftlichen Zwängen umgeht. Ein Buch, das Mut macht. E.M. Bruchhaus, H.P. Mevissen: Die eigenen Kräfte stärken, Senegal - Einsichten in ein Selbsthilfeprojekt, Weltfriedensdienst Berlin, 1985, 120 S.
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