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■ Jutta Eigen über „Ärzte für die Dritte Welt“Einsatz mit viel Enthusiasmus

Gegründet wurden die „Ärzte für die Dritte Welt“ vor 13 Jahren durch den Frankfurter Jesuiten Berhard Ehlen. Die Organisation finanziert sich im wesentlichen aus Spenden. Ungefähr 200 Ärztinnen und Ärzte starten jedes Jahr während ihres Urlaubs für sechs bis acht Wochen zum medizinischen Einsatz. Zusammen mit Einheimischen arbeiten sie derzeit bei sieben verschiedenen Projekten mit: in Indien, Bangladesch, Kolumbien, auf den Philippinen und seit 1994 auch in Ruanda – unentgeltlich.

Unter oft schwierigsten Bedingungen leisten sie dringend notwendige und erstaunlich gute Hilfe: Im dampfenden Gewühl von Kalkutta werden in zwei großen Ambulanzen täglich bis zu 500 Patienten verarztet. In der einsamen Weite der philippinischen Berge überqueren die Ärzteteams Gebirgskämme oder schlammige Flüsse, um zu ihren Patienten in entlegenen Dörfern zu gelangen.

Das „Dhaka Projekt“ in der Hauptstadt von Bangladesch beeindruckt besonders durch seine unkomplizierte Einfachheit. Mit nur fünf Mitarbeitern – einschließlich des Kochs – wird hier viel erreicht. Unermüdlich und mit großem Enthusiasmus meistern die Helfer täglich ihre Arbeit: bei brütender Hitze, tropischen Überschwemmungen, Krach und Gestank, in winzigen Strohhütten ohne Wasser und Strom.

Seit vielen Jahren arbeitet das Team in den Slums, ist dort gut etabliert, kennt die Bewohner und politischen Führer, ihre Gebräuche, Träume und Nöte. Viele Menschen fühlen sich bei den „German Doctors“ ganz zu Hause. Dank der Kontinuität und engen Vertrautheit zwischen Helfern und Patienten enstand hier ein echtes „Community Health Project“, in dem auch für kurze Zeit eingeflogene Ärzte sinnvoll eingebunden sind – natürlich mit allen Höhen und Tiefen, Freuden und Enttäuschungen, die diese Art von Arbeit mit sich bringt.

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