■ Reaktionen: Einsame Gutachter
Mit der Forderung nach einem Ausbau Bremens zu einem Zentrum für Multimedia-Design (vgl. taz vom 14.12.1996) steht das Gutachterteam Klaus Engert und Wolfgang Taubmann offenbar ziemlich alleine da. „Wir versuchen nicht, Multimedia als eigenständiges Feld zu profilieren“, sagt Frank Schaer, Sprecher des Wirtschaftsressorts. Und Ulrike Fenert vom Bremer Designzentrum sagt: „Ein Schwerpunkt ist nicht geplant“.
Ähnlich Heinrich Mura von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG): „Bloß nicht ins Blaue hinein planen“, meint der WfG-Chefakquisiteur. Zwei Jahre lang hätte er an einem Konzept für die „Call Center City Bremen“gearbeitet, jetzt wolle er endlich den Multimedia-Markt unter die Lupe nehmen. „Ich weiß absolut nicht, was da läuft und wie arbeitsplatzrelevant der Markt überhaupt sein kann“, sagt er. Jetzt seien erstmal Workshops mit Bremer Unternehmen und Multimedia-Agenturen geplant – und monatelange Recherchearbeit angesagt. In einem Jahr will Mura damit fertig sein, erst dann könne er mehr sagen. Doch für Ulrike Fenert vom Design-Zentrum ist die Profilierung eines Bremer Multimediastandortes nach wie vor „Quatsch. Die Zeiten dafür sind doch längst vorbei.“ kat
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