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Einmarsch gestoppt

Außenminister Peres verhindert, dass Israels Armee in die palästinensische Stadt Beit Dschala eindringt. Fatah-Mitglied von israelischem Sonderkommando erschossen

HEBRON/JERUSALEM afp/rtr/dpa ■ In letzter Minute hat die israelische Armee in der Nacht zu Mittwoch ihren Einmarsch in die autonome Palästinenserstadt Beit Dschala bei Bethlehem gestoppt. Die Truppen und Panzer vor der Stadt wurden aber nicht abgezogen. Die Operation sei um 24 Stunden verschoben worden, meldete das staatliche Radio unter Berufung auf die Armee. Laut Rundfunkangaben hat Außenminister Schimon Peres Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser gebeten, den Einmarsch zu stoppen, um die Bemühungen um einen neuen Dialog mit der Palästinensischen Autonomiebehörde nicht zu stören. Aus dem Umfeld von Ministerpräsident Ariel Scharon wurde dementiert, dass eine Einflussnahme Washingtons stattgefunden habe.

Von Beit-Dschala aus war am Dienstagmorgen die jüdische Siedlung Gilo am Rand von Ostjerusalem beschossen worden. Scharon hatte daraufhin mit einer militärischen Intervention gedroht.

Ein israelisches Sonderkommando hat gestern in Hebron ein Mitglied der Fatah erschossen, der Hausmacht des Palästinenser-Präsidenten Jassir Arafat. Militärkreise beschrieben Imad Abu Sneineh als berüchtigten Heckenschützen, der auf israelische Siedler in den besetzten Gebieten angesetzt gewesen sei.

Sneineh wurde nach palästinensischen Angaben vor seinem Haus in Hebron von zehn Schüssen niedergestreckt. Das Todeskommando habe in einem Lastwagen mit palästinensischen Nummernschildern gesessen.

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