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Einmalige Beratung -betr.: "Aus für das Frauentherapiezentrum", taz vom 7.2.96

Betr.: „Aus für das Fauentherapiezentrum“, taz vom 7.2.

Abgesehen von der zu korrigierenden Zahl der wöchentlich telefonisch Rat Suchenden auf bis zu 100 Frauen, das sind ca. 1.200 im Jahr, wären folgende Fakten unbedingt erwähnenswert gewesen. Das nun aus der öffentlich bremischen Förderung gestrichene Angebot des Frauentherapiezentrums besteht zum größeren Teil aus Bausteinen zur Gesundheitsversorgung, die von keinem anderen Kostenträger übernommen werden: Krisenintervention und -beratung, Therapie und Beratung nach Beendigung oder Abbruch einer durch die Krankenkassen finanzierten Therapie (z.B. auch nach Übergriffen durch die oder den Therapeutin/Therapeuten), Schaltstelle zu sein zwischen therapie- und beratungsuchenden Frauen und den niedergelassenen Psychotherapeutlnnen, mit anderen Worten, einer Frau klärend zur Seite zu stehen, wenn sie sich fragt, ob überhaupt eine Therapie und wenn dann was für eine bei welcher TherapeutIn ratsam sei, Beratung und Therapie von Frauen, die zur Zeit (noch) nicht therapiefähig oder -willig sind, Paarberatung für lesbische Frauen und nicht zuletzt die „offene Beratung“, in der schnell und unbürokratisch alle Fragen bzgl. Therapie, Beratung, Therapieverfahren, der vorhandenen psychosozialen Angebote in und um Bremen beantwortet und wo Weiterverweisungen und Hilfestellungen zum Finden einer passenden Therapeutin gegeben werden.

Daß nunmehr für alle diese Angebote Honorare erhoben werden müssen, ist um so tragischer, als nur ein Drittel der bisherigen Nutzerinnen des Frauentherapiezentrums über ein eigenes Einkommen verfügten. Angela Timm, Frauentherapiezentrum

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