: Einmal um den Viertel-Pudding
■ Im Steintor/Ostertor beginnen die Beruhigungsmaßnahmen
Jetzt geht es los: Ab Montag haben die Bagger für die nächsten anderthalb Jahre das Sagen im Viertel. Am Ende der Buddelei steht die sogenannte Ausweisung der Straßen Ostertorsteinweg/ Vor dem Steintor zur Teil-Fußgängerzone. Noch diese Woche werden die ViertelbewohnerInnen Infoblätter in ihren Briefkästen finden: besonders wichtig daran die Beschwerdetelefonnummern. Niemand muß also Angst haben, im Gewirr der Einbahnstraßen und Umleitungen steckenzubleiben und nicht mehr nach Hause zu finden. Prinzip der Hauptumleitungen: spiralenförmig immer um den Pudding, das heißt über Wall und Osterdeich in die Lübecker Straße und damit ins Viertel; oder über Bismarckstraße, St. Jürgensstraße und Osterdeich in die Lübecker Straße.
Konkrete erste Baumaßnahme ab Montag ist die Umgestaltung von Haltestelle und Kreuzung an der Ecke St.Jürgen Straße/ Vor dem Steintor. Will heißen: Die Haltestelle der Linie 3 wird aus der Straßburger Straße verlegt und mit den Haltestellen der Linien 10 und 2 zusamengelegt. UmsteigerInnen müssen also nicht mehr über die unübersichtliche Kreuzung zu rennen, um den Anschluß nicht zu verpassen. Außerdem wird die Serviceinsel erheblich breiter. Und nicht zuletzt: Mit einer einzigen Baustellen werden außerdem die Straßenbahnweichen erneuert. Konsequenz für AutofahrerInnen: rund drei Wochen ist das Abbiegen ins Steintor nicht möglich.
Viel länger stellt eine andere Baustelle die Geduld der AutofahrerInnen auf die Probe: Vom 18.4. bis Ende Oktober wird zwischen Sielwall und Schmidtstraße aus Intensivste gebuddelt. Dabei wird nicht nur der Gehweg erheblich verbreitert, so daß dort Cafehaustischchen stehen können, sondern vor allem wird der Kanal repariert. Das dauert deshalb so lange, weil der Kanal mit zwei Metern sehr tief liegt und sich mit allerlei uralten Leitungen ungewisser Herkunft kreuzt. „Aber wenn wir den Kanal nicht erneuern, sitzen die Leute bald auf Campingtoiletten“, schneidet BauressortsprecherRainer Imholze auch künftigen NörglerInnen das Wort ab.
Im Mai wird dann der O-weg von der anderen Seite her, beim Theater, unzugänglich. Auch dort verbreitern die Bauarbeiter die Bürgersteige und erneuern gleichzeitig die Straßenbahngleise. Die rund 45 legalen Parkplätze entlang der Straße, die durch die Fußwegverbreiterung wegfallen, werden mit dem Bau des Parkhauses in der Lübecker Straße ersetzt. Die illegalen Parkplätze allerdings fallen ersatzlos weg: schuld ist das „1000 Pfähle-Programm“, nach dem unzählige Parkverhinderungspfähle längs der Seitenstraßen ins Pflaster gerammt werden. cis
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