das wichtigste : Einigung gegen Fluglärm
Ministerien beenden Streit über den Schallschutz an Flughäfen. Fraport und Bund müssen nun investieren
BERLIN rtr ■ Die deutschen Flughäfen müssen nach dem Willen der Bundesregierung den Lärmschutz für Anwohner in den nächsten Jahren erheblich verbessern. Der fast einjährige Streit zwischen Umwelt- und Verkehrsministerium über das Fluglärmgesetz wurde beigelegt, bestätigten gestern die Ministerien. Der Gesetzentwurf soll in den nächsten Wochen im Kabinett beschlossen werden, das Gesetz noch dieses Jahr in Kraft treten, sagte der Sprecher des Umweltressorts, Michael Schroeren. Der Bundesrat muss nicht zustimmen.
Auf die Betreiber – wie etwa Fraport in Frankfurt – kommen damit in den nächsten zehn Jahren insgesamt Kosten in einer Größenordnung von 615 Millionen Euro zu. An Militärflughäfen muss der Bund zudem nach Angaben des Umweltministeriums deutlich weniger als 100 Millionen Euro investieren. Hier habe es einige Änderungen am ursprünglichen Entwurf gegeben. Als Folge dürften Flugtickets im Schnitt um 1 bis 2 Euro teurer werden.
Für bestehende Verkehrsflughäfen soll die Lärmbelastung dem Entwurf zufolge tagsüber auf 65 (bislang 75) Dezibel in der engen Schutzzone eins und in der erweiterten Schutzzone zwei auf 60 (67) Dezibel abgesenkt werden. Nach Einschätzung von Experten sind davon vor allem regionale Flughäfen betroffen, die trotz teils stark gestiegenen Charterverkehrs bislang wenig in den Lärmschutz investiert haben. Für neue Flughäfen oder den deutlichen Ausbau bestehender Plätze sind zusätzliche Beschränkungen auf tagsüber 60 Dezibel in der Zone eins und 55 Dezibel in der Zone zwei geplant. Niedrigere Grenzwerte wurden auch für den Nachtflug und für die militärischen Flughäfen festgesetzt.