: Einhundert Lückenfüller
Manila (AP) – Fünf philippinische Senatoren und weitere hochgestellte Persönlichkeiten sind am Freitag freiwillig ins Gefängnis gegangen. Anlaß war die Hochzeit des populären Filmschauspielers Robin Padilla. Fünfeinhalb Stunden dauerte die Zeremonie der Verehelichung des Häftlings mit seiner langjährigen Freundin Liezl Sicangco im Staatsgefängnis von Manila. Justizminister Teofisto Guingona hatte die Zahl der Gäste zwar auf zehn für jede Seite beschränkt, aber keine Bestimmungen zur Anzahl der Trauzeugen gemacht. Diese Lücke nutzte das Paar geschickt aus und benannte über hundert Trauzeugen. Padilla, zu einer 21jährigen Haftstrafe wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt, gilt als der „Bad Boy“ des philippinischen Films ebenso wie der höheren Gesellschaftskreise. Sein jüngster Film, der ein großer Kinohit wurde, mußte im Januar notgedrungen im Gefängnis gedreht werden – mit echtem Wachpersonal und Mithäftlingen. Nach dem rauschenden Hochzeitsfest kehrt für Padilla jetzt der traurige Knastalltag ein: Die strengen Gesetze erlauben Besuche von Ehepartnern nur zu Weihnachten, Neujahr sowie am Valentinstag und am Unabhängigkeitstag.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen