: Eingreiftruppe in Stellung
■ Sarajevo-Blockade soll beendet werden
Sarajevo/Washington (AFP/AP/taz) – In Sarajevo und anderen von bosnischen Serben belagerten Städten Bosnien-Herzegowinas droht Hungersnot. Erstmals seit Einrichtung der Luftbrücke im Juli 1992 sind alle Lagerhäuser in Sarajevo und am Flughafen leer. Seit Donnerstag wird Brot rationiert, die Gasversorgung ist seit Wochen gekappt, Wasser und Strom sind nur sporadisch erhältlich. Wegen der serbischen Blockade gibt es seit zwei Monaten auch keine Versorgungsflüge mehr. Nun sind Einheiten der neuen französisch- britischen Schnellen Eingreiftruppe am Igman-Massiv bei Sarajevo mit schweren Waffen in Stellung gegangen – sie sollen die bosnischen Serben so sehr beeindrucken, daß sie die Wiederaufnahme der Hilfe nicht behindern. Am Donnerstag abend hatte die Serbenführung in Pale mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ein Abkommen unterzeichnet, wonach die bisher blockierte Versorgungsroute „sehr bald“ geöffnet wird. Am Donnerstag hatte ein UNO-Versorgungskonvoi die eingeschlossene ostbosnische Stadt Zepa erreicht. Ein Konvoi für Srebrenica mußte umkehren.
Mit seiner republikanischen Mehrheit sprach sich das US-Repräsentantenhaus unterdessen für die Aufhebung des Waffenembargos gegen die bosnische Regierung aus. US-Präsident Clinton kündigte sein Veto an. Tagesthema Seite 3
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