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Eine kleine Schande

betr.: „Der Leberknödel ist geplatzt“, taz vom 4. 12. 00

Eine kleine Schande, dass die taz (Berlin? München!) die Bayern so erstaunlich lokalpatriotisch abfeiert.

Interessant wäre gewesen, das Leiden der bedauernswerten Leverkusener anschaulich zu schildern. Wie sie im Olympistadion zur kleinen Werkself schrumpfen, wie überhaupt München (Unterhaching!) ihnen den Nerv zieht und sie zu Punktelieferanten macht. Wie gut Börti zu ihnen passt, und wie notwendig sie ihrem lebenslänglichen Ehrgeiz, Zweiter zu werden, verzweiflungsvoll nachhecheln. Sind sie nicht – wie leider alle anderen – der Bühnenhintergrund für die Stoiber-Beckenbauer-Hoeneß-Show? Warum geben sie sich dafür her? Warum spielen sie nicht in einer eigenen Liga von Werkselfen und lassen die Lederhosen, wo sie sind – in ihrer zugigen Schüssel, allein unter dem Zeltdach? Warum geben sie sich kollektiv den Bayern her? Vorschlag: Hinten reinstellen, Spiel verderben, aber bitte nicht mitspielen!

E. PASCOE, München

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