: Eine Pille gegen die Spielsucht
Ein Madrider Krankenhaus versucht Spielsucht auch mit Medikamenten zu heilen. Das berichtete der Chef des Rehabilitationsprogramms des Hospitals Ramon y Cajal, der Psychiater Jeronimo Saiz Ruiz, am Samstag in Madrid. Die Spielsucht werde nach seiner Ansicht durch einen biochemischen Defekt im Gehirn begünstigt, der auch bei depressiven und selbstmordgefährdeten Personen zu finden sei. Der Versuch, neben Einzel- und Gruppenpsychotherapie den Spielsüchtigen auch mit Medikamenten zu helfen, habe eine Erfolgsquote von 40 Prozent gebracht, sagte Saiz. Das bedeute, daß die Symptome verschwunden seien, schließe aber nicht aus, daß die Patienten rückfällig werden. Eingesetzt werde ein Medikament, das bereits auf dem Markt sei. Nach seinen Angaben leiden in Spanien 3,4 Prozent der Bevölkerung an Spielsucht. Die größte Abhängigkeit schafften Spielkasinos und -automaten. Spanien gehört zu den Ländern, in denen am meisten Geld für Glücksspiele ausgegeben wird.(Foto: Brigitte Kraemer)
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