: Eine Minderheit bei den Grünen
■ betr.: „Bosnien-Krieg zerstört grü nen Friedenskonsens“, taz vom 24. 7. 95
Über das Pro und Contra einer militärischen Intervention im ehemaligen Jugoslawien wird bei den Grünen seit Beginn dieses Kriegs kontrovers diskutiert; so auch bei der letzten Landesdelegiertenkonferenz (LDK). Dort sprachen sich mehr als drei Viertel der Delegierten gegen den Einsatz deutscher Tornados und Sanitätssoldaten aus. Der Konsens bei den Grünen, eine zivile Außenpolitik zu propagieren, ist also mitnichten zerstört, wie die taz mit ihrer Überschrift suggeriert.
Berger, Karwelat und Walter repräsentieren mit ihrer Position eine Minderheit bei den Grünen. Mit den Beschlüssen der Parteimehrheit nicht übereinzustimmen, ist ihr gutes Recht. Den Beschluß der LDK jedoch als „geschlossene Abstimmung“ zu diffamieren, ist eine Unverschämtheit.
Angemerkt sei noch, daß das Trio auf der letzten LDK seine Position erst gar nicht zur Abstimmung stellte. Dierk Kieper, Mitglied
bei Bündnis 90/Die Grünen
Kreuzberg
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