■ Vorlauf: Eine Liebe in Hiroshima
Man sieht die zitternde Hand des schlafenden japanischen Liebhabers, dann, in einer ähnlichen Einstellung, wieder eine Hand, die eines deutschen Vorgängers des Japaners vor langen Jahren, während des großen Krieges. Bilder, Schlaglichter auf die Straßen von Hiroshima mischen sich mit solchen aus der Stadt Nevers, wo die Frau, eine Französin, damals lebte. Der Krieg ist nah in Alain Resnais' Liebesgeschichte in Hiroshima, doch der Film zeigt die Bombe nicht. Die Poesie der Bilder konfrontiert jene der Worte, ein schöner Film aus Hiroshima, der sprachlos macht wie die Bombe. Eine eigentümliche Strategie der Umgehung: Resnais' Bilder und Marguerite Duras' Worte erzählen nie direkt, was hinter ihnen immer mitschwingt. Der Geist des Ortes, der Atem von Hiroshima. „Hiroshima mon amour“, 22.30, 3sat
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