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Eine Ein-Prozent-Partei gibt nicht auf

Markkleeberg (dpa/adn) — Trotz der herben Wahlschlappe in den Bundesländern zeigt sich die Deutsche Soziale Union (DSU) optimistisch und wähnt für sich eine eigenständige politische Zukunft. Auf einem Wahlkongreß am Samstag in Markkleeberg bei Leipzig betonte Parteichef Hansjoachim Walther, die Partei werde sich auf keinen Fall verdrängen lassen. Der Versuch der CDU, die DSU wie schon zuvor den Demokratischen Aufbruch aufzusaugen, werde nicht gelingen. CSU- Vorsitzender und Bundesfinanzminister Theo Waigel sicherte der Schwesterpartei die Unterstützung seiner Organisation „ohne Wenn und Aber“ zu. Johannes Witoschek, Spitzenkandidat Sachsens für den Bundestag, nannte die DSU die einzige Partei in Deutschland-Ost, die nicht „von der verbrecherischen Vergangenheit eingeholt“ werde und die die „Verbrechen der roten Banditen“ entlarven könne. In der Familienpolitik forderte er bessere materielle Absicherung der Familien, damit die Frauen ihre Kinder zu Hause erziehen könnten und nicht wieder „zu billigen Arbeitssklaven“ degradiert würden, deren Mutterrolle vom Staat übernommen werde.

Für die Bundestagswahl am 2. Dezember werden der DSU kaum Chancen eingeräumt, die Fünfprozenthürde zu überspringen. Bei den Landtagswahlen im Oktober war die DSU in ihrem Stammland Sachsen nur noch auf 3,6 Prozent der Wählerstimmen gekommen. In den vier anderen neuen Ländern erreichte sie zwischen 0,75 und 3,3 Prozent und ist damit in keinem der neuen Landtage vertreten.

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