: Einbrecher geschnappt
■ Mielke-Anwalt nicht aufzufinden
Der Einbruch in das Haus eines früheren Rechtsanwalts von Ex- Stasi-Minister Erich Mielke vor zwei Jahren ist jetzt offenbar aufgeklärt. Nachdem der Berliner Polizeiliche Staatsschutz am Montag ein seit zwei Jahren vorliegendes Fahndungsfoto des mutmaßlichen Einbrechers veröffentlichte, konnte der Gesuchte nach Hinweisen aus der Bevölkerung gestern festgenommen werden.
Polizeiangaben zufolge gab der 37jährige mutmaßliche Täter den Einbruch bei Mielke-Anwalt Jürgen Wetzenstein-Ollenschläger zu. Dem Anschein nach stand die Tat nicht in direkter Beziehung zu dem damals laufenden Mord-Prozeß gegen Mielke. Der mutmaßliche Dieb will die gestohlenen Prozeßakten nach Angaben der Polizei seinerzeit verbrannt und nur die Wertgegenstände veräußert haben. Es wurde kein Haftbefehl erlassen.
Wenige Tage nach dem Einbruch im Jahre 1992 war Wetzenstein-Ollenschläger ins Ausland geflohen – kurz bevor er wegen des Verdachts der Verschiebung von 17 Millionen Mark aus dem Vermögen des früheren, von DDR- Devisenbeschaffer Alexander Schalck geleiteten Staatsunternehmens „Kommerzielle Koordinierung“ (Koko) verhaftet werden sollte. Seitdem wird Wetzenstein- Ollenschläger mit internationalem Haftbefehl gesucht. dpa/taz
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