: Einblick (59)
Martin Kaltwasser, Künstler
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt?
Martin Kaltwasser: Backjumps Life Issue #1 im Kunstraum Kreuzberg, letztes Jahr. Ich habe mich gefragt, warum die ausgewählten Street-Art-Leute, Sprayer und HipHopper, nicht die geringste Transformation ihrer oftmals genialen Außenraumarbeiten in einen Galerieraum hinbekommen haben. Ganz im Gegensatz dazu: Faszinierend und anregend waren sowohl die eruptive, gnadenlose Zuballerung mit Schriftzügen und Aufklebern der Bethanienflure als auch die vielen, im öffentlichen Raum angebrachten Arbeiten von den eingeladenen Street-Art-KünstlerInnen und anderen umtriebigen AktivistInnen.
Welchen Klub oder welches Konzert können Sie empfehlen?
Ich gehe seit einigen Jahren kaum noch in Klubs, es sei denn, es sind temporäre Orte und Aktionen. Ab dem 20. 8. wird der „Volkspalast“ der definitiv geilste Klub der Republik sein!
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?
Als Fußballfan kaufe ich regelmäßig den Kicker und Elf Freunde. Auf dem Klo schaue ich immer in den „Diercke Weltatlas“, meinen Kindern lese ich gerade „Jule und die Seeräuber“ von Astrid Lindgren vor und mir selber „Die Revolution der Städte“ von Henri Lefèvre.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten Freude?
Unser supertolles Lastenfahrrad kann es mit jedem 25-Tonner aufnehmen. Es hat 5 Gänge, passt in die Regionalexpresszüge der Bahn und unsere Kids sitzen darin immer der ersten Reihe. Und mit denen wird jede Fahrt zum Ereignis.