: Einblick (262)
Mareike Lee, zurzeit Teilnehmerin des Goldrausch-Künstlerinnenprojekts
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Mareike Lee: „You and I“, eine Lichtinstallation von Anthony McCall, hat mich sehr beeindruckt. Sie ist in der Austellung „Notation“ in der Akademie der Künste zu sehen. Die Arbeit wirkt auf sehr vielen Ebenen. Was man von den verschiedenen Elementen – Diaprojektion und Nebel – wahrnehmen konnte, änderte sich ständig. Es war, als wenn man im Flugzeug säße und die Wolken anfassen möchte. Ich war ein gute halbe Stunde drin!
Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Ich gehe ab und zu ins WestGermany in Kreuzberg. Der Blick vom Balkon auf den Kottbusser Damm ist sehr schön und spannend: chaotischer Verkehr, schreiende Leute, hässliche Hochhäuser …
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? „The Shadow of the Sun“ von Ryszard Kapuscinski lese ich gerade. Es sind Texte von Kapuscinskis Reisen als Journalist in Afrika. Seine Sprache finde ich beeindruckend; es ist eine Mischung aus Literatur und journalistischen Beschreibungen, persönlicher Erfahrung und Politik. Man kann fast alles selber sehen, riechen und empfinden. Mit „Walrus“, einem kanadischen Magazin, bleibe ich auf dem Laufenden was Kultur und Politik in meiner Heimat betrifft.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude? Mein neuer Fahrradlenker! Weil ich jetzt entspannter fahre – jetzt kann ich aufrecht sitzen und dabei mehr von der Stadt sehen.