was macht eigentlich... … Kai Wegner? : Ein schlechtes Zeugnis
Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Alter Spruch, doch unverwüstlich, weil immer wieder gültig. Wie beim CDU-Abgeordneten Kai Wegner. Der machte sich gestern mit seinem Fraktionskollegen Michael Dietmann daran, dem PDS-Wirtschaftssenator Harald Wolf ein schlechtes Zeugnis auszustellen: vorwiegend Fünfen und Sechsen – wie überraschend. „Eine Versetzung in die nächste Legislaturperiode angesichts seiner mehr als bescheidenen Leistungen erscheint aus heutiger Sicht unerreichbar“, urteilt Wegner über Wolfs fast zweijähriges Wirken als Senator – wie originell. Doch wie sieht seine eigene Bilanz aus?
Erstmal ist Unpünktlichkeit festzuhalten: Das Wolf-Testat kommt erst einen Tag nach der allgemeinen Zeugnisvergabe. Im Abgeordnetenhaus ist Wegner zudem wenig aufgefallen, in der Karriereentwicklung stagniert er. 2002 war er noch Multifunktionär der Berliner CDU: Vizechef im Fraktions- und Parteivorstand, zudem JU-Landeschef. Doch der Versuch, in den Bundestag zu wechseln, geriet zu einer Schlappe: Wegner scheiterte an Swen Schulz (SPD) – und das in der CDU-Hochburg Spandau. Im Mai 2003 kam die nächste Klatsche: beim Landesparteitag zweimal durchgefallen als designierter Generalsekretär. Geblieben ist ihm nur der Vizefraktionsvorsitz. Inhaltlich ist nicht wirklich klar, was er und die Union wirtschaftlich besser machen würden als Senator Wolf. Gesamtbewertung für Wegner: Ziel der Klasse nicht erreicht, nachsitzen in der Opposition über 2006 hinaus. STA FOTO: ARCHIV