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Ein fairer Kompromiss

betr.: „Grüne drohen Atomindustrie mit 30 Jahren Laufzeit“, taz vom 14. 12. 99

Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Grünen ihre eigenen Erfolge klein reden.

Da forderte der Wirtschaftsminister Reaktorlaufzeiten von 35 Jahren und der Umweltminister 25 Jahre. Jeder geistig normale Mensch würde unter diesen Bedingungen eine Einigung bei 30 Jahren für einen fairen Kompromiss halten. Besonders wenn man bedenkt, dass die Stromkonzerne Laufzeiten von über 40 Jahren forderten und der Bundeskanzler noch vor einiger Zeit jeden Atomausstieg im Dissens ablehnte.

Aber nein, viele Grüne müssen, bevor sie sich ins Unvermeidliche fügen, so lange rumnörgeln, bis sie vor der gesamten Öffentlichkeit als Verlierer dastehen. Dieser suizidale Idiotismus ist wirklich bemerkenswert. Viel wichtiger als die eher symbolische Frage der Reaktorlaufzeiten ist es doch ohnehin, für Fairplay auf dem Strommarkt zu sorgen. Wenn das gelänge, dann würde der Markt den Atomausstieg erheblich beschleunigen. Yves Venedey, Konstanz

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