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Ein Teil der Geiseln frei

■ Nicaragua: „Recontras“ machen Rückzieher / Rücktritt gefordert

Managua (AFP) – Bei den beiden Geiselnahmen in Nicaragua war die Lage bis in die Nacht zum Montag (Ortszeit) weiter unübersichtlich und angespannt. Zwar ließ das Kommando rechtsgerichteter „Recontra“-Rebellen (wiederbewaffneter Contras) im Norden des Landes 20 seiner insgesamt 38 Geiseln frei. Recontra- Führer José Angel Talavera erklärte jedoch, die übrigen Geiseln sollten erst dann freigelassen werden, wenn die Regierung den sandinistischen Armeechef Humberto Ortega entlasse. Dies sei eine „nicht verhandelbare“ Bedingung. Die Hoffnungen auf ein rasches Ende der Geiselnahmen wurden durch diese Erklärungen gedämpft. Zuvor hatten die Recontras nach offiziellen Angaben eingewilligt, alle Geiseln bedingungslos freizulassen. – Das Kommando von „Recompas“ (Ex-Soldaten der sandinistischen Armee) ließ seinerseits in der Nacht am Sitz der konservativen Oppositionskoalition UNO zwei Geiseln, einen Richter und einen Abgeordneten, frei. Zuvor hatten die Recompas bereits 15 ihrer Geiseln auf freien Fuß gesetzt. Am Sonntag nahmen die Guerilleros jedoch neun Journalisten, denen sie den Zutritt zum Gebäude gewährt hatten, ebenfalls als Geiseln. Am Abend verschärfte sich dann die Lage am UNO-Sitz in Managua, als die offenbar nervös gewordenen Entführer zweimal mit Schnellfeuerwaffen aus dem Gebäude schossen. Nach Angaben der Polizei begannen die Rebellen zu schießen, als in- und ausländische Journalisten einen Polizeiring durchbrachen und auf das Gebäude zuliefen. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

(Siehe auch Seite 11)

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